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SCHACH-SPHINX/04251: Honig von Schmeichlerlippen (SB)


Seltsam, nicht wahr, da wird in aller Welt gelobt, das Schach bringe den Menschen eine Friedensbotschaft, sein Wesen sei mild, seine Absichten integer und ohne Blutvergießen erreiche es sein Ziel. Doch leider muß man trotz des süßen schmeichlerischen Honigs einräumen, daß das Schach andererseits hinterhältig im Konzept, voller Fallen und Tücken, Listen und Pointen, kurzum: ein Spiel für des Menschen schwärzeste Seele ist. Da wird geopfert, Jagd gemacht, betrogen, getäuscht und geschwindelt, um den anderen ins Unheil zu locken. Wie geht es nun an, daß ausgerechnet dieses verteufelte Spiel mit seinen hintergründigen Gedanken so hoch im Kurs steht? Das heutige Rätsel der Sphinx weiß Antwort darauf. Wo zwei sich begegnen mit offenem Visier und sich in ihrer Bosheit nichts vormachen, wie sollte da etwas anderes zustande kommen als Ehrlichkeit reinsten Wassers! Daß man hin und wieder überrascht wird, liegt an der Holprigkeit des Systems, man stolpert eben gelegentlich auch über ein Schachmatt. Nun, Wanderer, Schwarz fiel, weil Weiß ihn stieß - aber wie?



SCHACH-SPHINX/04251: Honig von Schmeichlerlippen (SB)

Bramaier - Broistadt
Deutschland 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schachspieler sehen durch ihre Gedanken, und so mag es also gut sein, daß der blinde Alâ eddîn die Widerlegung des fehlerhaften weißen Zuges 1.Dc4-c1? gefunden hätte: 1...Te3-e2+! 2.Kg2-g3 - 2.Te1xe2 De8xe2+ verliert noch rascher - 2...Sf6-h5+ 3.Kg3-h4 Sg5xf3+ 4.Kh4xh5 f7xg6+ 5.Kh5-g4 De8-e6+ 6.Kg4-g3 Sf3xe1 7.Dc1-f4 Te2-g2+ 8.Kg3-h4 Lf8-e7+ 9.Df4-g5 Se1-f3#


Erstveröffentlichung am 27. September 2000

05. Januar 2012