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SCHACH-SPHINX/04699: Streitroß der alten Art (SB)


In Odessa, der Stadt des Odysseus, war Efim Geller 1925 an einem warmen Märztage geboren worden. Schon in frühen Jahren ging er den Weg des erfolgreichen Schachspielers und wurde schließlich für viele Jahrzehnte unter die stärksten Großmeister der Welt gerechnet. Seinen Kommentaren fehlte nie der Biß. Offenbar spornte die würzige Schwarzmeerluft seinen ironischen Geist an. Daß er später als Doktor der Wirtschaftswissenschaften in Moskau lebte, tat seiner Veranlagung keinen Abbruch. Er war ein Streitroß der alten Art. Wo er auf Turnieren auftauchte, konnte man sicher sein, daß seinen Partien nicht die Schärfe fehlte. Er war zwar kein Genie der Kombinationskunst wie etwa Michael Tal, doch mit seinem Kollegen aus Riga teilte er dieselbe stürmische Angriffsfreude beim Spiel. 1955 gewann er erstmals die Landesmeisterschaft der UdSSR. Mit 55 Jahren vollbrachte er dies Kunststück ein zweites Mal und überrundete dabei die junge aufstrebende Garde, die sich mit Artur Jussupow und Garry Kasparow zu formieren begann. Im heutigen Rätsel der Sphinx gelang Geller im besten Mannesalter ein glänzender Sieg über seinen Kontrahenten Csom. Mit den weißen Steinen hatte er eine positionell überlegene Stellung erlangt. Nun, Wanderer, erkennst du das krönende Siegesopfer?



SCHACH-SPHINX/04699: Streitroß der alten Art (SB)

Geller - Csom
Budapest 1973

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der englische Meister Barnes ging in Rauch und Feuer unter, als er auf 1...Lc8-e6 2.Lc4xe6 erwiderte. Morphy ließ seinen Kontrahenten nicht mehr aus den Fängen: 2...Sb4-d3+! 3.Dd1xd3 - 3.c2xd3 Lc5-b4+ - 3...e4xd3 4.0-0-0 Lc5xa3 5.Le6-b3 d3-d2+ 6.Kc1-b1 La3-c5 7.Sf7-e5 Ke8- f8 8.Se5-d3 Ta8-e8 9.Sd3xc5 Dg2xf1 10.Sc5-e6+ Te8xe6 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 16. Februar 2001

30. März 2013





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