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SCHACH-SPHINX/04812: Capablancas Geisteserben (SB)


Kuba gehörte dank seines Heroen José Raoul Capablanca über viele Jahre zu den stärksten Schachnationen der Welt. Der Weltmeister von 1921 bis 1927 brachte dem Inselstaat Ansehen und Wertschätzung. Doch nach Capablancas Tod zeigte sich, daß Kuba im wesentlichen nur diese eine Trumpfkarte besaß. Es folgte eine lange Zeit der Bedeutungslosigkeit. Erst 1966 konnten die kubanischen Schachmeister wieder von sich reden machen. Was solchen Ländern wie England und Holland nicht gelungen war, gelang dem beinah vergessenen Kuba. Es schaffte den Sprung in die Siegerklasse, zwar als Letzter, aber immerhin. Fürs moralische Selbstwertgefühl taugte es allemal. Und doch konnte dieser kleine Erfolg nicht darüber hinwegtäuschen, daß im Land der edlen Tabake und Zigarren Schachmeister von Ruf nicht zu den Exportartikeln zählten. Einen Aufschwung bedeutete da das Auftauchen von Walter Arencibia, der im norwegischen Gausdal 1986 die Elite der Junioren hinter sich zurückließ. Doch seitdem schweigen die Schachblätter wieder. Das Erbe Capablancas hat noch kein Kubaner antreten können. Im heutigen Rätsel der Sphinx konnte Arencibia dem norwegischen Großmeister Simen Agdestein immerhin einen Vorgeschmack vom kubanischen Einfallsreichtum zu kosten geben. Die schwarze Stellung war positionell völlig überrannt worden. Was noch fehlte, war der letzte Dolchstoß im nimzoindischen Positionskrieg, Wanderer!



SCHACH-SPHINX/04812: Capablancas Geisteserben (SB)

Arencibia - Agdestein
Gausdal 1986

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der weiße a-Bauern erwachte nach 1...Db1-a2 zum Riesen. Nach 2.a5-a6 Da2-a5 3.b2-b4! durfte sich der Holländer Piket weder auf 3...Da5xb6? 4.Df2xb6 Tb8xb6 5.a6-a7 noch auf 3...Da5xb4? 4.a6-a7 einlassen. Alles andere hätte jedoch rasch zur Niederlage geführt. Khalifman konnte lächeln.


Erstveröffentlichung am 26. März 2001

21. Juli 2013





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