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SCHACH-SPHINX/05067: Cäsar ohne Lorbeerzweig (SB)


Als sich zu Jahresbeginn die besten Schachathleten der Welt in Wijk aan Zee trafen, herrschte unter einen von ihnen eine gewisse Unruhestimmung. Im Vergleich zum Vorjahrestreffen kam er diesmal nämlich nackt, das heißt: Er kam ohne Titel, und unbehaglich fühlte er sich über die Maßen, eben weil er, trotzdem er nach wie vor als der uneingeschränkt beste und versierteste Spieler auf den 64 Feldern galt, nichts vorzeigen konnte, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Ihm fehlte zum Nimbus der Cäsaren-Lorbeerzweig und zum Triumphwagen das applaudierende Publikum. So mußte er aller Welt, und nicht nur sich selbst, von neuem beweisen, wer der eigentliche König auf der Bühne des Wettkampfs ist. Wer seinen Namen noch nicht erraten hat: Garry Kasparow. Wie gut, daß der Einstand glückte. Gleich in der ersten Turnierpartie und damit auch im heutigen Rätsel der Sphinx überrumpelte er mit den schwarzen Steinen seinen Kontrahenten Tiviakov, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05067: Cäsar ohne Lorbeerzweig (SB)

Tiviakov - Kasparow
Wijk aan Zee 2001

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Naumann war kein Unbekannter auf dem Gebiet charmanter Mattkombinationen. Gegen seinen Kontrahenten Strauch brillierte er nach 1...Ta8-c8 mit 2.e6-e7! Tf8-e8 3.Dc4xc8 Te8xc8 4.Td7-d8+ Dg6-e8 5.Tf1-d1 und nun beging Meister Strauch in hoffnungsmüdem Zustand Selbstmord mit 5...Le3xf4? 6.Td8xc8 und aufgegeben.


Erstveröffentlichung am 16. Juni 2001

02. April 2014





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