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SCHACH-SPHINX/05074: Viel zu nervös und befangen (SB)


Linares ist jedes Jahr Wallfahrtsort für die Top-Elite des modernen Schachspiels. Wer zu diesem illustren Kreis eine Einladung erhält, kann sich unter Gleichgesinnten einer gute Bezahlung sicher sein. Daß man dort in aller Regel auf alte Bekannte trifft, ist naheliegend. Interessant wird das Ganze erst dann, wenn ein Neuling die Aufnahmeprüfung besteht und ebenfalls anreisen darf. In diesem Jahr gab der junge Moskauer Heißsporn Alexander Grischuk sein Debüt in Linares und konnte sich so mit den Besten der Welt messen. Der Auftakt gestaltete sich allen Erwartungen zum Trotz sehr respektabel. In den beiden ersten Runden remisierte er gegen Ungarn Vorzeige-Denkathleten Judit Polgar und Peter Leko. Dann allerdings schlug für Grischuk die Stunde der Wahrheit, als er mit keinem Geringeren als Garry Kasparow die Klingen zu kreuzen hatte. Nervosität, Befangenheit, vielleicht auch eine Spur zuviel Respekt verdarben sein Spiel und seine Chancen im heutigen Rätsel der Sphinx, wo er nun mit 1.Lg3-f2? die Reihe seiner fehlerhaften Züge abschloß. Dabei hätte er sich wesentlich zäher zur Wehr setzen können, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05074: Viel zu nervös und befangen (SB)

Grischuk - Kasparow
Linares 2001

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Kasparow versäumte es, seinen König mit 1...Ke8-d7! in eine aktivere Position zu bringen als Vorbereitung für ein Qualitätsopfer, zum Beispiel 2.Te2-e3 Tc3xc5 3.b4xc5 b5-b4 4.Te3-e1 Kd7-c6 und Schwarz hat gute Gewinnaussichten.


Erstveröffentlichung am 19. Juni 2001

09. April 2014





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