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SCHACH-SPHINX/05337: Die Erfolgsära Botwinniks (SB)


Das Vermächtnis, das der Ex-Weltmeister Michail Botwinnik für das Weitergedeihen der Schachkunst der Nachwelt hinterlassen hat, kann gar nicht groß genug gepriesen werden. Botwinnik war der Stern der Russischen Schachschule, ihr Puls, ihre ertragreiche Scholle, insbesondere nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges, als sich das Schachleben in Rußland aus den Trümmern wieder neuorganisieren mußte. Im Kollektiv mit einigen seiner Zeitgenossen wie Rauser, Ragosin, Rjumin, Belawenetz, Konstantinopolsky, nur um einige mit Namen anzuführen, wurde jener unentbehrliche Grundstock an feinem, analytischem Wissen geschaffen, der der Russischen Schachschule uneingeschränkt die Hegemonialrolle im Weltschach zusicherte. Der holländische Ex-Weltmeister Max Euwe, ein langjähriger Freund und bestens vertraut mit den Nuancen seiner Spielweise, schrieb über Botwinnik: "Michail Botwinnik, der mit zwei kurzen Unterbrechungen 15 Jahre lang den Weltmeistertitel trug, ist einer der bedeutendsten Vertreter der Russischen Schachschule. Er spielt in jeder Stellung auf Initiative und Gewinn. Sehr bemerkenswert ist seine tiefe Kombinationskunst, die es ihm ermöglicht, lange Zugserien zu durchdenken und zu vergleichen. Dabei ist er auch ein vortrefflicher Positionsspieler, ein guter Verteidiger und ein großer Kenner des Endspiels. Wenn man dann schließlich auch auf dem Gebiet der Eröffnungen ganz auf der Höhe ist, dann ist es wohl nicht zuviel gesagt, ihn als den vielseitigsten Champion der Schachgeschichte zu bezeichnen." Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus dem Weltmeisterschafts-Turnier in Den Haag, das die FIDE organisiert hatte, nachdem der Schachthron mit dem Tode Alexander Aljechins seit einigen Jahren verwaist gewesen war. In diesem Treffen der damals stärksten Schachspieler der Welt konnte sich Botwinnik souverän als Sieger herausschälen. Also, Wanderer, sein Gegner Paul Keres hatte sich mit den schwarzen Steinen nimzoindisch verteidigt, wurde aber in echt Botwinnikscher Manier über den Haufen gerannt. Botwinnik forderte von seinen Partien stets das Einhalten wissenschaftlicher Überprüfbarkeit. Kannst du dies bestätigen, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/05337: Die Erfolgsära Botwinniks (SB)

Botwinnik - Keres
Den Haag 1948

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der weiße König hatte sich ein paar Ungenauigkeiten zuviel erlaubt, und als der strafende Haufen der schwarzen Figuren gegen seine Tore anlief, konnten die Mauern der Königsfestung dem Sturm nicht lange trotzen, insbesondere deswegen nicht, weil Meister Bajovic dank des einfallsreichen Damenopfers 1...Dh4xh2+!! das Matt forcierte: 2.Kh1xh2 Sf6-g4+ 3.Kh2-h1 Ta3-h3+! 4.Lg2xh3 Ta2-h2#


Erstveröffentlichung am 24. Januar 2002

28. Dezember 2014





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