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SCHACH-SPHINX/05387: Geduldmenschen mit langen Nervenbahnen (SB)


Die Untugend, stundenlang über einen Zug zu brüten, kann heutzutage selbst hartgesottene Geduldmenschen in Rage bringen. Früher, als es noch keine Schachuhren gab, besaßen die Meister entweder längere Nervenbahnen oder brüchige Zähne vom vielen Knirschen und Warten auf den nächsten Zug. Daß diese Nervenstrapazierung der Gesundheit oftmals abträglich war, beweisen die frühen Tode berühmter Schachmeister. Der Schachhistoriker Antonius van der Linde schrieb dazu: "Die Partien zwischen De Labourdonnais und Mac-Donnell 1834 gehören zu den schönsten, die je gespielt wurden. (Der bei späteren Wettkämpfen eingeschlichene Mißbrauch, ganze Stunden auf einen Zug und Tage auf eine Partie zu verwenden, was schwerlich noch Schachspielen heißen kann, immerhin aber die Schachgesetze aufhebt, war damals noch unbekannt. Die beiden Meister starben jung: Mac Donnell am 5. September 1835, in einem Alter von 37 Jahren, Labourdonnais wenige Jahre hernach, gleichfalls in London, wo er folgende Grabinschrift erhielt: Louis Charles de la Bourdonnais, the celebrated Chess-Player, died December 13th 1840 aged 43 years." Soviel Zeit ließ sich im heutigen Rätsel der Sphinx unser Schachfreund Fischer nicht, als er mit den schwarzen Steinen eine kleine Mattkombination ersann. Findest du sie in Kürze, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/05387: Geduldmenschen mit langen Nervenbahnen (SB)

Nenning - Fischer
Neuwied 1880

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Eine wunderschöne Lehrbuch-Lektion führte Meister Rellstab vor, als er seinen unbekannten Gegner mit 1...Dc6-h1+!! 2.Kg1xh1 Ld1-f3+ 3.Kh1-g1 Td8-d1+ 4.Te7-e1 Td1xe1# mattsetzte.


Erstveröffentlichung am 12. März 2002

16. Februar 2015


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