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SCHACH-SPHINX/05700: Unerweckter Dornröschenschlaf (SB)


Klaus Bischoff, Münchener mit Wohnsitz, Ulmer von Geburt und seit 1990 Großmeister, zählt zu den besten Spielern Deutschlands, wenngleich er sich dem Nahschach lieber in der Form des Blitzens widmet, wie zum Beispiel in Kuppenheim 1994, wo er gemeinsam mit Roland Schmaltz den ersten Platz gewann. Lange hatte man darauf gewartet, nämlich zehn Jahre, bis er die Großmeisternorm erfüllte. Bei der Juniorenweltmeisterschaft in Dortmund 1980 hatte er hinter Garry Kasparow und Nigel Short den dritten Platz errungen. Schon glaubte man an einen kometenhaften Aufstieg, aber da trat eine jahrelange Talfahrt in sein Leben. Private Schwierigkeiten, teilweise auch Überdruß am Schachspiel wirkten wie ein Bremsklotz auf seine Karriere. Beim Schachklub Bayern München holte er sich zwar den letzten Schliff in der Nähe solcher Koryphäen wie Robert Hübner und später auch Artur Jussupow. Am großen Griff war er jedoch gescheitert. In den letzten Jahren hörte man immer weniger von ihm. Mal hier, mal dort ein kleineres Turnier, ansonsten sah man ihn gern beim Blitzen. Bedauerlich, daß einer der wenigen Hoffnungsfunken des deutschen Schachs zum Schluß nicht aus dem Dornröschenschlaf erwachte. 1988, bei einem französischen Turnier, zeigte er noch Kampfeswillen und daß er zu kombinieren verstand. Mit den schwarzen Steinen überflügelte er im heutigen Rätsel der Sphinx seinen Kontrahenten Marjanovic. Nun Wanderer, wie ging die weiße Stellung unter?



SCHACH-SPHINX/05700: Unerweckter Dornröschenschlaf (SB)

Marjanovic - Bischoff
Frankreich 1988

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bedauerlich, daß Spasskis Nerven in dieser 13. WM-Partie versagten, denn statt des völlig unmotivierten Zuges 69.Tc1-d1+?? hätte er mit 69.Tc1-c3+! Kd3-d4 70.Tc3-f3 c4-c3+ 71.Kb2-a1 - 71.Tf3xc3? a2-a1D+ - 71...c3-c2 72.Tf3xf4+ Kd4-c3 73.Lf8-b4+ Kc3-d3 74.Tf4-f1 Tg8xg7 75.Ka1- b2 oder leichter noch mit 73.Tf4-f3+ Kc3-d2 74.Lf8-a3! das Remis forcieren können.


Erstveröffentlichung am 13. Januar 2003

30. Dezember 2015


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