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SCHACH-SPHINX/05852: Fehlendes Luftloch in Alma Ata (SB)


In Frunse, nicht allzu weit von Alma Ata entfernt, fand 1982 die 49. UdSSR-Meisterschaft statt. Wider Erwarten waren unter den angereisten Meistern jedoch kaum welche mit statthaften Namen. Woran das lag? Nun, die Altmeister Michail Botwinnik und Tigran Petrosjan verspürten keine innere Lust, sich im Kampf um den Landestitel mit dem schachlichen Jungvolk um die Punkte zu balgen. Und Anatoli Karpow hatte seinerzeit in Meran ganz andere Dinge im Kopf. Der Weltmeisterschaftskampf gegen den Exilrussen Viktor Kortschnoj beraubte die UdSSR-Meisterschaft auch der beiden Großkaliber Balaschow und Saitzew, die Karpow sekundierten, während Tal und Polugajewski als Berater und Journalisten vor Ort verpflichtet worden waren. Smyslow dagegen war anderweitig und anderswo beschäftigt, nämlich in Holland und England bei Schallplattenaufnahmen, denn seine goldene Kehle hatte Interessierte gefunden. Die sowjetischen Jungtalente wie Kasparow, Psachis und Beljawski gingen daher hochfavorisiert ins Rennen, und zwischen den beiden erstgenannten kam es auch zuletzt zu einem denkwürdigen Kopf-an- Kopf-Rennen, das Kasparow für sich entschied. Eine der schönsten Partien des Turniers spielte Kasparow mit den schwarzen Steinen gegen Michaltschischin. Weiß hatte sich zuletzt die schwarze Dame für einen Turm geschnappt, doch das fehlende Luftloch auf beiden Seiten wurde im heutigen Rätsel der Sphinx zuletzt Weiß zum Verhängnis. Also, Wanderer, welchen Zug hatte Kasparow im Auge gehabt, als er seine Dame hergab?



SCHACH-SPHINX/05852: Fehlendes Luftloch in Alma Ata (SB)

Michaltschischin - Kasparow
UdSSR 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Trotz Magenverstimmung fand Hübner einen sicheren Weg zum Sieg, nämlich 1...Dd7-a4! mit der zweifachen Drohung Da4xd4+ und Da4-d1+. Spasski verteidigte sich verbissen, doch nach 2.Tf3xf6 Da4xd4+ 3.Lc1- e3 Dd4xf6 4.g4-g5 Se4xg5 5.Dh3-d7 Sg5-e4 - 5...h7-h6?? 6.Dd7xe7! - 6.Kg1-g2 Se4-c5 7.Dd7-c7 Sc5-e6 8.Dc7-b8+ Se7-g8 9.Sh4-f3 Df6-g6+ 10.Kg2-h3 Dg6-e4 gab er auf, bevor es seinem König an den Kragen ging.


Erstveröffentlichung am 13. Juni 2003

30. Mai 2016


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