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SCHACH-SPHINX/06322: In Erinnerung an Wladimir Petrow (SB)


Der lettische Meister Wladimir Petrow - nicht zu verwechseln mit Alexander Petrow, einem der Gründungsväter der Russischen Schachschule - gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zu den hoffnungsvollsten Sternen seines Landes. Sein ausgereifter positioneller Stil kannte zudem den taktischen Einfallsreichtum eines Alexander Aljechin. Auf der Schacholympiade von Buenos Aires erreichte seine Karriere den Höhepunkt. In brillanter Weise schlug er beispielsweise den für Polen spielenden Savielly Tartakower, einen der findigsten Köpfe der 1920er Jahre. Während die polnischen und deutschen Meister nach Turnierschluß in Argentinien blieben, schließlich war in Europa der Krieg ausgebrochen, kehrte Petrow in seine Heimat zurück. Als das gesamte Baltikum 1942 von der Sowjetunion annektiert wurde, nahm er die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Doch Stalins Säuberungsaktionen entging er nicht. 1945, drei Jahre nachdem er bei der Sowjetischen Meisterschaft hinter Ragosin den zweiten Platz belegt hatte, wurde er verhaftet und starb im Straflager von Smolensk. Er war nur 38 Jahre alt geworden. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll an diesen begnadeten lettischen Meister erinnert werden. Bei materiell ausgeglichener Stellung und trotz der ungleichfarbigen Läufer gelang ihm gegen Tartakower, das letzte Quentchen positionellen Witzes aus der weißen Stellung herauszupressen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06322: In Erinnerung an Wladimir Petrow (SB)

Petrow - Tartakower
Buenos Aires 1939

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Gerade im Taktischen fühlte sich die 13jährige Judit Polgar pudelwohl. Dort war ihr Zuhause, und so konnte sie den deutschen Jungmeister Stefan Mohr nach 1.Kg1-h2 mit 1...Td4xf4! 2.g3xf4 Kc6-d5 3.Kh2-g2 Kd5- e4 4.b3-b4 Te1xd1 5.Tb1xd1 La5xb4 eine kostenlose Unterrichtsstunde im Kombinieren geben. Weiß gab auf, da der schwarze c-Bauer zur Dame läuft.


Erstveröffentlichung am 19. September 2004

13. September 2017


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