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SCHACH-SPHINX/06489: Des Teufels Lieblingsbeschäftigung (SB)


Wohin das Mittelalter auch immer blickte, überall sah es den Teufel am Werke, und desen Lieblingsbeschäftigung war natürlich, die Menschen von all den Tätigkeiten abzuhalten, die sie sittsamerweise und nach den Satzungen der Kirchenlehre zu befolgen hatten. Ganz zweifelsohne war dies ein raffinierter Trick der herrschenden Stände. Die Projektion eines Teufels auf die Leinwand eines im Grunde unantastbar formulierten freien Willens machte ein schlechtes Gewissen, ließ das, was im Menschen in jedweder Art von Aufbegehren schlummerte, zu etwas Bösem, Widernatürlichem, Abstoßendem degenerieren. Die Gottsuche indes, das harte Brot des Lebens und die unzähligen Ungerechtigkeiten, die unter der Wollust der Besitzenden an jeder Straßenecke augenscheinlich waren durch die Not einer großen Anzahl von Menschen, die darben mußten, während im Vergleich einige wenige sich an den Gütern der Welt erfreuen konnten, bildeten den Geduldsfaden der Ehrenhaftigkeit. Kein Wunder also, daß das Schachspiel zu diesen Zeiten verteufelt wurde, hielt es doch die Menschen davon ab, gottgefällig zu sein, das heißt, zu beten, zu schuften und das eigene Leid als Heilsweg zu verinnerlichen. Es war daher nur naheliegend, daß Schachbegriffe zu diesem Zweck in Redewendungen mit religiösen Hintergedanken eingearbeitet wurden, wie zum Beispiel der Ausspruch von Hugo von Trimberg: "Wer sündigen Gedanken nachhängt, dem bietet der Teufel stets Schach und setzt ihm die Seele matt." Das einzige, was im heutigen Rätsel der Sphinx mattgesetzt wird, ist der schwarze König, und das vielleicht nur, weil er mit seinen Gedanken ganz woanders war, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06489: Des Teufels Lieblingsbeschäftigung (SB)

Sax - Jansa
Herkulesbad 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Hätte Florenc Portisch zunächst einmal mit 1...Db2-e2! den weißen Turm aus der d-Linie verscheucht, dann wäre mit 2.Td1-c1 Te8-f8! 3.Dc7xd7 De2xf2+ 4.Kg1-h2 a4-a3 5.Tc1-c7 De2-b2 ein weitaus zäherer Widerstand möglich gewesen.


Erstveröffentlichung am 3. März 2005

27. Februar 2018


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