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SCHACH-SPHINX/06673: Anhänglichkeit der Fehler (SB)


Hingebungsvoll lauschen wir den Worten von Paul Keres: "Schach ist das spannendste aller bekannten Spiele, das ist Kunst, Schöpfertum sowie Widerstreit von Persönlichkeiten und Charakteren. Schach bereichert den Menschen, erweitert dessen Gesichtskreis und leistet einen großen Beitrag zur Entwicklung der freundschaftlichen Kontakte zwischen den Menschen." Was in der Tat stimmen muß, denn obwohl Keres den traurigen Beinamen "der ewige Zweite" trug, ließ er es an Takt und entgegenkommendem Verhalten nie fehlen. Mit dem Gesichtskreis hingegen ist das so eine Sache. Der Mensch ist bekanntlich ein anhängliches Wesen, und an nichts hängt er klettenhafter als an seinen Fehlern. Aus den Mißlichkeiten anderer lernen - ein hohes Wort. Es ist schon schwer genug, die eigenen Erfahrungen zur Besserung heranzuziehen. Nehmen wir beispielsweise das heutige Rätsel der Sphinx. Der Nachziehende steht unter der vielfachen Bedrohung der weißen Figuren. Die Dame blickt feindselig nach dem h7-Bauern, und auch die Läuferphalanx auf d4 und d3 trägt nicht sonderlich zur Beruhigung bei. Der Schachverstand sollte nun mit gutem Beispiel vorangehen und 1...Tf8-e8! anempfehlen. Statt dessen ließ sich Schwarz von eitlen Machtträumen betören und zog zuletzt 1...b5-b4? Nun, Wanderer, sag', war das schwarze Gesichtsfeld nicht allzu eng?



SCHACH-SPHINX/06673: Anhänglichkeit der Fehler (SB)

Mowsesian - Babula
Bad Bohdanec 1996

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Regen schwieg und als die Sonne durch die Wolken brach, stieg im Kopfe von Herrn Pagel der rettende Einfall empor. Nicht seinem König drohte Matt allein, und da er am Zuge war, führte er seine randständigen Figuren in vier Zügen zu einem Mattangriff gegen die schwarze Majestät zusammen: 1.Ta6xe6!+ f7xe6 - auf 1...Ke7xe6 folgt der Dolchstoß von hinten 2.Dh8-e8# - 2.Sh4xg6+ Ke7-f7 3.Dh8-h7+ Kf7-e8 4.Dh7-e7#


Erstveröffentlichung am 3. September 2005

2. September 2018


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