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SCHACH-SPHINX/06761: Furcht erst schuf den Fehler (SB)


Weiß hatte seine Stellung harmonisch entwickelt, den Damenbauern auf d6 vorgeschoben, einen Springer auf e7 placiert, Flackendeckung gab der Läufer und die Schwerfiguren beherrschten die Mittellinien. Die positionellen Vorteile waren zwar nicht entscheidend, und außerdem besaß die schwarze Stellung keine allzu gravierenden Schwächen, die Weiß zu einer Kombination einluden, aber Schwarz hätte einen schweren Kampf austragen müssen, wenn er noch irgendwie den Kopf aus der Schlinge ziehen wollte. Sein kleiner Stolz waren die beiden Läufer. Dieses Paar zu erhalten, war sein ganzer Sinn. Also spielte er nun 1...f7-f6?, um das Feld e5 für den weißen Läufer unbetretbar zu machen. Der Erfolg gab ihm Recht. Seine beiden Läufer standen auf dem Brett, als er nach dem nächsten weißen Zug aufgab. Durch seine penible Furcht vor dem Verlust seines Duos hatte er im heutigen Rätsel der Sphinx eine andere, viel wesentlichere Gefahr erst geschaffen. Ansonsten hätte er das Naheliegende getan und seinen Turm mit 1...Te8- d8 aus der e-Linie genommen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06761: Furcht erst schuf den Fehler (SB)

Waiser - Romanischin
Sotschi 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Gedanken des Menschen sind sein Himmelreich oder seine Hölle, je nachdem. Für unseren Schachfreund endete der Einfall mit 1.Se2-g1? indes auf tragische Weise, denn nach 1...Sf3-d2! erkannte er zu spät, was er vorher nicht bedacht hatte. Da er wegen der Mattdrohung auf h1 die Qualität eingebüßt hätte, machte er aus seinem Fehler eine ganze Niederlage und gab auf.


Erstveröffentlichung am 30. November 2005

29. November 2018


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