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SCHACH-SPHINX/06780: Wachsender Angriffswille (SB)


"Der Wunsch, den auf den ersten Blick unrichtig scheinenden Zug des Gegners möglichst rasch für sich auszunutzen, kann zu einem falschen Angriff verleiten", schrieb Michail Tschigorin bereits 1897 und fügte kenntnisreich hinzu: "Nur durch konsequente Entfaltung eigener Kräfte und äußerst umsichtige Spielweise verschafft man sich nach und nach gewisse Vorteile in der Figurenstellung, worauf es dann möglich wird, dem Gegner einen entscheidenden Schlag zu versetzen." Unser Fernschachfreund Camaratta hatte sich im heutigen Rätsel der Sphinx getreu an Tschigorins Ratschlag gehalten und seine Figurenüberlegenheit schrittweise herbeigeführt. Die weiße Armee stand vor den Toren der schwarzen Königsfestung. Jede einzelne Figur griff wie ein Rad in das andere und trieb die Angriffsmaschine voran. Nur der weiße Königsläufer war noch unschlüssig. Von dieser Figur ging jedoch der durchschlagende Anstoß aus, Wanderer, der die schwarze Stellung im Nu überwand.



SCHACH-SPHINX/06780: Wachsender Angriffswille (SB)

Camaratta - van Dyck
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Flucht des weißen Königs wurde durch die eigenen Figuren behindert. Schwarz opferte mit 1...Sf6xg4! 2.h3xg4 Ld7xg4 3.Tf3-g3 Lg4xe2+ 4.Kd1xe2 eine Figur und nutzte den Umstand aus, daß weißer König und weiße Dame auf einer Linie standen: 4...Da5xa3 5.Ke2-f3 Tb8- b2 6.Dd2-e3 Da3xa2 7.f4-f5 Da2-b1! 8.De3-e8+ Kg8-h7 und Weiß gab auf. Sein König kann nicht mehr entrinnen.


Erstveröffentlichung am 19. Dezember 2005

18. Dezember 2018


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