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SCHACH-SPHINX/06810: Dominanz der Springer (SB)


Die Königsindische Verteidigung verlangt von beiden Spielern ein Höchstmaß an strategischer Disziplin. Die Pläne sind langwierig, und die einzelnen Züge müssen oft in exakter Reihenfolge ausgeführt werden. Das ganze Brett ist Schauplatz der Auseinandersetzungen. Kaum eine andere Eröffnung verbindet Bauern- und Figurenaufmärsche so innig miteinander wie dieses System. Es überrascht daher nicht, daß der Königsinder als Angriffspfeil nicht in jedem Großmeisterköcher zu finden ist. In vielen Varianten wird den Springern der Vorrang gegeben vor den Läufern, was nicht verwundert, denn in den geschlossenen Stellungen tritt die Beweglichkeit des Springers ungleich stärker in den Vordergrund als die Langbeinigkeit des Läufers, der in den verschachtelten Bauernformationen selten Raum genug findet, um eingreifen zu können. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatten die beiden Gäule des Nachziehenden leicht ihre Läuferkonkurrenz ausbooten können. Der weiße König war aus seiner Burg herausgedrängt worden und mußte sich nun gegen zahlreiche Gefahren wappen. Der nächste schwarze Zug allerdings machte all seine Hoffnungen zunichte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06810: Dominanz der Springer (SB)

Beljawski - Vogt
Cienfuegos 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1...a5-a4! offenbarte die Schwäche und Verletztlichkeit der weißen Königsstellung. Der weiße Springer darf nicht ziehen wegen Matts, und auch 2.Df3-f4 Sc5-e4 hätte ebenso wie 2.Tc7xc5 a4xb3 bzw. 2.c2-c3 Db4xb3 3.Tc7xc5 a4-a3 4.Df3-e2 a3xb2 5.Tc5-a5 Ta8-d8 nicht ausgereicht. Weiß spielte daher 2.Df3-f5, mußte sich jedoch nach 2...Sc5-e6! geschlagen geben. Materialverlust war nicht zu vermeiden.


Erstveröffentlichung am 18. Januar 2006

17. Januar 2019


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