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SCHACH-SPHINX/06892: Dämonengleiches Aufblitzen (SB)



Verschieden sind die Gründe, aus denen heraus jemand zum Schachspiel greift, und unterschiedlich die Motive, die ihn an diesem Spiel festhalten lassen. Je nach eigener Veranlagung wird das Wesen des Schachspiels spezifisch definiert. Das Interesse jedes einzelnen ist bekanntlich sein Himmelreich. Niemand hat das Recht, ihm da hineinzureden. Doch aus ebendiesem Grunde ist es auch zulässig, daß bestimmte Charaktere im Schach deutlich mehr sehen als nur ein auf Kurzweil gestutztes Vergnügen. Die schönste Lobeshymne sang wohl der begnadete Wiener Meister Josef Krejcik: "Ist denn das Schach, o Menschen, nur ein Spiel? Nur der, in dessen Seele ein Hauch von Kunst lebt, kann Schach spielen, die vielen anderen spielen nur mit Holzfiguren. Nur der von Gott begnadete Künstler schafft Werte auch auf den 64 Feldern, die anderen, die Allzuvielen, ihnen ist es nicht Kunst, nur Zerstreuung für müßige Stunden oder höchstens ein Sorgenbrecher. Gar vielen aber bloßer Sport. Was kümmert sie der göttliche Funke, der in der unsterblichen Partie dämonengleich blitzt, sie wollen nur wissen: Wer wird Erster im Turniere, wer ist Weltmeister?" Nun, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx ist eine ganz andere Frage belangvoll, nämlich die nach dem kürzesten und schlagfertigten Weg zum Gewinn für Schwarz.


SCHACH-SPHINX/06892: Dämonengleiches Aufblitzen (SB)

Fuderer - Gligoric
Zagreb 1949

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Mächte hinter allem Gespinst entschieden gegen ein Remis: 1.Td8- e8+! Ke7-d6 2.e4-e5+ Kd6-c7 3.d5-d6+ Kc7-b7 4.Te8-e7+ Kb7-b8 - 4...Kb7- c6 5.Te7-c7+ Kc6-b5 6.Tc7-c1 Sh5xf6 (6...Tb3-b1 7.Tc1-c5+) 7.g5xf6 Tb3- b1 8.d6-d7! - 5.Sf6-d7+ Kb8-c8 - 5...Kb8-a8? 6.Te7-e8+ nebst 7.Sd7-c5+ - 6.Sd7-c5 Tb3xe3+ 7.Kf3xe3 Sh5-g7 8.Te7-c7+ und Schwarz gab angesichts der erdrosselnden Mattschlinge auf.


Erstveröffentlichung am 10. April 2006

9. April 2019


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