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BERICHT/064: Zehn Jahre Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (idw)


Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung - 10.02.2011

Zehn Jahre Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung


Die gemeinnützige Stiftung feierte ihr Jubiläum. Über hundert Gäste kamen am 8. Februar 2011 in die Bosch Repräsentanz Berlin, um das zehnjährige Bestehen des Berlin-Instituts zu feiern und die Festrede von Prof. Dr. Klaus Töpfer zu hören. Der ehemalige Bundesminister und Exekutiv-Direktor des UN-Umweltprogramms lobte die Arbeit des Berlin-Instituts.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung verfolgt das Ziel, die öffentliche Wahrnehmung der weltweiten demografischen Veränderungen zu verbessern. Die Arbeit des Institutes soll helfen, die Folgen dieses Wandels im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung zu bewältigen. Das Berlin-Institut konzentriert sich darauf, wissenschaftliche Erkenntnisse aufzubereiten und zu verbreiten sowie Konzepte zur Lösung demografischer Probleme zu erarbeiten. Hierbei stehen familien-, integrations- und bildungspolitische Fragen im Vordergrund. Das Berlin-Institut erhält keinerlei öffentliche institutionelle Förderung, sondern finanziert sich aus Spenden, Projektförderungen, Erträgen aus dem Stiftungskapital und Zustiftungen.

Das Grußwort der Jubiläumsfeier sprach Dr. Günter Gerstberger von der Robert Bosch Stiftung, die nicht nur gemeinsam mit der Joachim Herz Stiftung das Fest finanziell ermöglichte, sondern auch großzügig ihre Räume zur Verfügung gestellt hatte. Günter Gerstberger lobte die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit von der Robert Bosch Stiftung und dem Berlin-Institut seit der Gründung am 29. November 2000. Er zitierte aus einer Bewilligung von Projektgeldern aus dem Jahr 2005: "Das Berlin-Institut trägt erfolgreich zur Schärfung des öffentlichen Bewusstseins für den demografischen Wandel in Deutschland und Europa bei. Zahlreiche Studien, etwa "Deutschland 2020", haben sich als Katalysator der Demografiedebatte in Deutschland erwiesen. Schnell, flexibel, unkonventionell und effizient werden wirksame Anstöße im Umgang mit dem demografischen Wandel gegeben. Das Berlin-Institut hat das Potenzial, sich in den kommenden Jahren als wichtigster nicht-staatlicher und gemeinnütziger Akteur in dem wachsenden Tätigkeitsfeld Demografie zu etablieren. Bei dieser Informations- und Aufklärungsarbeit, gezielt durch Arbeiten zum notwendigen Bewusstseinswandel beizutragen, soll das Berlin-Institut unterstützt werden."

Anschließend begrüßte Dr. Christoph Bertram, der Vorsitzende des Stiftungsrats, die Gäste und den Festredner, Prof. Dr. Klaus Töpfer. Klaus Töpfer trug "Sechs Thesen zur neuen Bipolarität der Welt" vor. Das Abstract ist in der Festschrift nachzulesen:
http://www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/Festschrift/Festschrift_online.pdf .

Nach den Reden holte Christoph Bertram nacheinander den Stiftungsgründer Prof. Dr. Hans Fleisch sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Steffen Kröhnert und Dr. Margret Karsch zu sich auf das Podium, die den Forschungsansatz des Berlin-Instituts erläuterten und von ihrer Arbeit berichteten. Prof. Dr. Wolfgang Lutz, Leader of the World Population Program of the International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) und Mitglied des Stiftungsrats, erklärte mit Hinweis auf die deutsche Geschichte, warum hierzulande die Demografie als Wissenschaft sich im internationalen Vergleich immer noch nicht recht etabliert hat. Ein unabhängiger Thinktank wie das Berlin-Institut sei auch deshalb besonders wichtig, um die öffentliche politische Debatte anzustoßen und zu begleiten.

Zuletzt rief Christoph Bertram noch Dr. Reiner Klingholz, den Direktor und Vorstand des Instituts, zu sich, der die in den nächsten Wochen erscheinenden neuen Studien zu Demenz und zu der demografischen Entwicklung in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ankündigte sowie einen Ausblick auf die Zukunft des Berlin-Instituts gab.

Die Festschrift mit Informationen zur Gründung und Entwicklung des Berlin-Instituts ist ab sofort auf der Homepage des Berlin-Instituts als PDF verfügbar:
http://www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/Festschrift/Festschrift_online.pdf .

Pünktlich zum Fest erreichte das Berlin-Institut eine Auszeichnung: Das "Online-Handbuch Demografie" ist "Ausgewählter Ort 2011". Das Online-Handbuch Demografie informiert über Grundbegriffe von Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungsgeografie, die historische und aktuelle Entwicklung der Bevölkerung weltweit, in Europa und in Deutschland sowie Ursachen und Konsequenzen demografischer Entwicklungen. Das Handbuch wird laufend thematisch erweitert und aktualisiert. Es wendet sich an alle, die an Bevölkerungsfragen interessiert sind, insbesondere an Studierende und Multiplikatoren.

Die unabhängige Jury der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und der Deutschen Bank unter Vorsitz von Professor Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, und Professor Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, hat das "Online-Handbuch Demografie" und weitere 364 Projekte zum Gewinner gekürt. Der Auszeichnung zufolge repräsentieren sie alle Deutschland als Land der Ideen: zukunftsorientiert, innovativ, kreativ und vielfältig. Die Auszeichnung soll Anerkennung und Ansporn bilden, sich weiterhin zu engagieren und anderen als Vorbild zu dienen.

Weitere Informationen unter:
http://www.berlin-institut.org
http://www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/Festschrift/Festschrift_online.pdf
http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1343


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung,
Dr. Margret Karsch, 10.02.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2011