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MELDUNG/002: Duell der Veteranen Evander Holyfield und Francois Botha (SB)



In Kampala geht es um den Titel des kleinen Verbands WBF

Im Alter von 47 Jahren erhält Evander Holyfield noch einmal die Chance, einen internationalen Titel zu gewinnen. Zwischen 1990 und 2000 wurde er als einziger Boxer viermal Weltmeister im Schwergewicht, nachdem er zuvor bereits Champion im Cruisergewicht gewesen war. Der US-Amerikaner boxt am 16. Januar in Kampala gegen den sechs Jahre jüngeren Titelverteidiger Francois Botha um den Gürtel der marginalen World Boxing Foundation (WBF). "Ich freue mich sehr darauf, nach Uganda zu reisen, und erwarte einen schweren Kampf gegen Francois Botha. Ich werde aber siegen und den WBF-Titelgewinn feiern", erklärte Holyfield, der sich mit einem Erfolg noch einmal für höhere Aufgaben ins Gespräch bringen will.

In seiner Glanzzeit verdiente Holyfield mehr als 200 Millionen Dollar, darunter allein 34 Millionen bei seinem zweiten Kampf gegen Mike Tyson im Jahr 1997. Er besiegte Larry Holmes, verlor zwei seiner drei Duelle mit Riddick Bowe, kämpfte zunächst unentschieden gegen Lennox Lewis und verlor die Revanche gegen den Briten und erzielte einen Sieg, eine Niederlage und ein Unentschieden gegen John Ruiz. Drei Niederlagen in Folge gegen Chris Byrd, James Toney und Larry Donald beschleunigten Holyfields Talfahrt, worauf er eine lange Pause von 21 Monaten einlegte. Im August 2006 kehrte er in den Ring zurück und gewann vier Aufritte nacheinander. Zuletzt unterlag er jedoch zunächst Sultan Ibragimow und dann Nikolai Walujew, dem er sich am 20. Dezember 2008 in einem Titelkampf nach Version der WBA im Zürcher Hallenstadion knapp nach Punkten geschlagen geben mußte. Damit hat Evander Holyfield 42 Kämpfe gewonnen, zehn verloren und zwei unentschieden beendet.

Der "weiße Büffel" Botha hat im Laufe seiner Karriere mit namhaften Schwergewichtlern wie Mike Tyson, Lennox Lewis, Wladimir Klitschko und Michael Moorer im Ring gestanden. Seine beachtliche Bilanz weist 47 Siege, vier Niederlagen und drei Unentschieden auf. Nachdem der Südafrikaner zwischenzeitlich als K1-Kämpfer aufgetreten war, verteidigte er zuletzt seinen WBF-Titel in Dessau durch ein überaus schmeichelhaftes Unentschieden gegen den Kubaner Pedro Carrion.

Francois Botha hatte sich bereits in der zweiten Runde den Mittelhandknochen der Schlaghand gebrochen und bot einen Auftritt, der eher einem Sparring als einem Weltmeisterschaftskampf glich. Nach dieser desolaten Vorstellung ging Botha hart mit sich ins Gericht und bezeichnete seine Leistung gegen Carion als die schlechteste seiner Karriere. In Uganda werde man hingegen den fittesten, stärksten und besten Francois Botha aller Zeiten erleben, denn er schulde seinen Fans und seinem Team die beste Leistung seines Lebens.

Nach der ersten Ankündigung des Kampfs zwischen Evander Holyfield und Francois Botha am 23. November hörte man so wenig über den Verlauf der Verhandlungen, daß hinter der Veranstaltung in Kampala ein großes Fragezeichen stand. Aktuellen Meldungen zufolge hat Promoter Eddie Bazira jedoch versichert, daß die Vorbereitungen zügig voranschreiten und die Verträge mit den beiden Boxern bereits unterzeichnet sind. Allerdings mußte er einräumen, daß man noch einen großen Sponsor an Bord holen müsse, bevor man die offizielle Bewerbung des Kampfs starten könne. Die Organisatoren spielten jedenfalls die Probleme herunter und erklärten zuversichtlich, daß das Großereignis im Nambole-Stadion vor 80.000 Zuschauern über die Bühne gehen werde. Man darf gespannt sein!

2. Januar 2010