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MELDUNG/058: Höhepunkte des Frühjahrs im Überblick (SB)



Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen

6. März: Francois Botha gegen Evander Holyfield

Im Alter von 47 Jahren erhält Evander Holyfield noch einmal die Chance, einen internationalen Titel zu gewinnen. Zwischen 1990 und 2000 wurde er als einziger Boxer viermal Weltmeister im Schwergewicht, nachdem er zuvor bereits Champion im Cruisergewicht gewesen war. Der US-Amerikaner kämpft gegen den sechs Jahre jüngeren Titelverteidiger Francois Botha um den Gürtel der marginalen World Boxing Foundation (WBF).

Bei seinem letzten Auftritt mußte sich Holyfield am 20. Dezember 2008 im Zürcher Hallenstadion dem damaligen WBA-Weltmeister Nikolai Walujew aus dem Sauerland-Boxstall nur knapp nach Punkten geschlagen geben. Damit hatte der Amerikaner 42 Kämpfe gewonnen, zehn verloren und zwei unentschieden beendet.

Die beachtliche Bilanz des "weißen Büffels" Botha weist 47 Siege, vier Niederlagen und drei Unentschieden auf. Nachdem der Südafrikaner zwischenzeitlich als K1-Kämpfer aufgetreten war, verteidigte er zuletzt seinen WBF-Titel in Dessau durch ein überaus schmeichelhaftes Unentschieden gegen den Kubaner Pedro Carrion, für das er sich später entschuldigte.


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13. März: Marco Huck gegen Adam Richards

In der Berliner Max-Schmeling-Halle trifft Weltmeister Marco Huck bei seiner zweiten Verteidigung des Cruisergewichtstitels nach Version der World Boxing Organization (WBO) auf den US-Amerikaner Adam Richards. Für den langjährigen Westfalen, der sich im August letzten Jahres die Trophäe des Champions gesichert hatte, ist es der erste Auftritt als Weltmeister in seiner neuen Heimatstadt, auf den er sich eigenen Angaben zufolge riesig freut. Er wolle natürlich besonders überzeugend kämpfen und das Publikum begeistern, zumal er sich in den letzten Monaten weiter verbessert habe.

Huck, der in Serbien geboren wurde, hat 27 seiner 28 Profikämpfe gewonnen und dabei 20 Gegner vorzeitig in die Kabine geschickt. Sein vier Jahre älterer Gegner aus Houston im US-Bundesstaat Texas kann mit 23 Siegen aus 25 Kämpfen aufwarten und wird in der WBO-Rangliste an Nummer 14 geführt. "Das wird kein Spaziergang. Wenn man gegen einen Mann aus den Top-15 boxt, darf man nicht fahrlässig sein", zeigt sich Marco Huck auf der Hut.


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20. März: Wladimir Klitschko gegen Eddie Chambers

Weltmeister Wladimir Klitschko verteidigt die Titel der Verbände WBO, IBF und IBO im Schwergewicht im Düsseldorfer Stadion vor rund 51.000 Zuschauern gegen Pflichtherausforderer Eddie Chambers aus den USA. Bei seinem letzten Auftritt im Juni 2009 hatte sich der Ukrainer vor 61.000 Fans in der Gelsenkirchener Arena gegen Ruslan Tschagajew aus dem Hamburger Universum-Boxstall mit technischem K.o. in der neunten Runde durchgesetzt. Danach mußte er sich einer Operation unterziehen, die eine längere Pause erforderlich machte.

Während für den 33 Jahre alten Wladimir Klitschko vor seiner achten Titelverteidigung 53 Siege (47 K.o.) und drei Niederlagen zu Buche stehen, hat Eddie Chambers 35 Kämpfe gewonnen (18 K.o.) und einen verloren. Seine einzige Niederlage bezog Chambers im Januar 2008 gegen den Russen Alexander Powetkin aus dem Sauerland-Boxstall, der ihn in Berlin nach Punkten besiegte. Seither hat der US-Amerikaner fünf Kämpfe in Folge gewonnen.

Der 27 Jahre alte Herausforderer ist ein sehr beweglicher, technisch und taktisch versierter Boxer. Er besiegte im Juli 2009 den körperlich weit überlegenen Ukrainer Alexander Dimitrenko aus dem Hamburger Universum-Boxstall in einem Ausscheidungskampf klar nach Punkten und qualifizierte sich damit für das Duell mit Klitschko. Zuvor hatte er bereits den ehemaligen WBC-Champion Samuel Peter ebenfalls deutlich nach Punkten bezwungen.


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20. März: Odlanier Solis gegen Carl Davis Drumond

Der Kubaner Odlanier Solis aus dem Hamburger Arena-Boxstall trifft in Key West auf den 35 Jahre alten Carl Davis Drumond aus Costa Rica. Dieser hatte im Februar 2009 dem damaligen WBA-Weltmeister Ruslan Tschagajew aus dem Hamburger Universum-Boxstall einen beherzten Kampf geliefert, der nach sechs Runden wegen einer Verletzung des Usbeken zu dessen Gunsten abgebrochen wurde. Damit scheiterte Drumond auch im zweiten Anlauf auf einen Titel, weshalb er nun gegen Solis unbedingt gewinnen muß, um seine Chance auf die erneute Herausforderung eines Champions zu wahren.

Formal geht es in diesem Duell um den Gürtel des internationalen Meisters beim Verband WBC, de facto jedoch um die Empfehlung für einen Kampf um die Weltmeisterschaft. Odlanier Solis wird in der Rangliste des WBC inzwischen an zweiter Stelle und bei der WBA an Nummer acht geführt. Drumond sei für ihn nur ein weiterer Schritt in Richtung Weltmeisterschaft, erklärt der Kubaner selbstbewußt wie eh und je. Da dieser Gegner zwischen ihm und einem Titelkampf stehe, werde er ihn aus dem Weg räumen wie alle anderen Kontrahenten vor ihm: "Ich möchte Weltmeister werden, alles andere hat für mich keine Bedeutung."


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27. März: Arthur Abraham gegen Andre Dirrell

Arthur Abraham hatte zum Auftakt des Super-Six-Turniers am 17. Oktober 2009 in Berlin den US-Amerikaner Jermain Taylor, der einst die Gürtel aller vier großen Weltverbände im Mittelgewicht hielt, durch Knockout vierzehn Sekunden vor Ende der letzten Runde besiegt. Durch diesen vorzeitigen Erfolg sicherte sich der Lokalmatador und frühere IBF-Weltmeister im Mittelgewicht aus dem Sauerland-Boxstall dem Turniermodus entsprechend drei Punkte, die er auch nach dem Rückzug Taylors behält, der aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegt.

Abraham trifft in der zweiten Runde des Turniers auf den 26 Jahre alten US-Amerikaner Andre Dirrell. Dieser steht mit dem Rücken an der Wand, da er seinen Auftaktkampf knapp nach Punkten gegen den 32 Jahre alten WBC-Weltmeister Carl Froch aus England verloren hat.


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3. April: David Haye gegen John Ruiz

Weltmeister David Haye verteidigt seinen WBA-Titel im Schwergewicht erstmals in Manchester. Der 29jährige Brite trifft dabei auf den neun Jahre älteren US-Amerikaner John Ruiz. Haye hatte sich den Gürtel im November vergangenen Jahres mit einem Sieg über den Russen Nikolai Walujew aus dem Berliner Sauerland-Boxstall gesichert.

David Haye, der 23 Kämpfe gewonnen (21 K.o.) und nur einen verloren hat, bekommt es mit einem erfahrenem Gegner zu tun, der unter anderem gegen Evander Holyfield, Roy Jones jr., Hasim Rahman und James Toney gekämpft hat und zweimal Weltmeister war. Mit 44 Siegen, acht Niederlagen und einem Unentschieden weist John Ruiz allerdings eine durchwachsene Bilanz auf, die davon zeugt, daß er bereits diverse Rückschläge verkraften mußte.

John Ruiz war 2001 als erster Schwergewichtler hispanischer Herkunft und dann noch einmal 2004 WBA-Weltmeister geworden und hatte den Titel 2005 an Nikolai Walujew verloren. Dem Vernehmen nach ließ er für 200.000 Pfund David Haye den Vortritt, als dieser im letzten November gegen den Russen antrat. Er hat vor kurzem bei Oscar de la Hoyas Golden Boy Promotions unterschrieben, die auch seinen Gegner David Haye in der USA repräsentieren.


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3. April: Bernard Hopkins gegen Roy Jones

Siebzehn Jahre nach ihrem Weltmeisterschaftskampf in Washington kommt es zur Revanche zwischen den beiden früheren Champions Bernard Hopkins und Roy Jones. Das bereits im vergangenen Jahr vereinbarte Duell soll nun im Mandalay Bay Events Center von Las Vegas ausgetragen werden. Sofern der Kampf über die volle Distanz geht, wollen die beiden die Börse zu gleichen Hälften teilen. Sollte es ein vorzeitiges Ende geben, erhält der Sieger 60 Prozent und der Verlierer 40 Prozent.

Der mittlerweile 45jährige Hopkins und sein vier Jahre jüngerer Kontrahent standen sich erstmals am 22. Mai 1993 in der US-Hauptstadt im Kampf um den vakanten IBF-Titel im Mittelgewicht gegenüber. Jones gewann damals seinen ersten Kampf um die Weltmeisterschaft einstimmig nach Punkten. "Ich habe seit dieser Nacht in Washington D.C. in meiner Karriere viel erreicht und werde diese Angelegenheit zwischen mir und Roy ein für allemal beenden", sagte Hopkins, der später zehn Jahre Weltmeister im Mittelgewicht sowie Champion im Halbschwergewicht war. Seinen bislang letzten Kampf gewann er vor zwei Monaten im Halbschwergewicht in Philadelphia gegen Enrique Ornelas einstimmig nach Punkten. Bernard Hopkins hat bislang 49 Kämpfe gewonnen (32 K.o.), fünf verloren und einen unentschieden beendet.

Roy Jones, der in seiner Karriere acht Titel in vier verschiedenen Gewichtsklassen gewann, bezog im Dezember eine Niederlage in der ersten Runde gegen den Australier Danny Green. Damit steht seine Bilanz bei 54 Siegen (40 K.o.) und sechs Niederlagen. "Wir geben den Fans, was sie sehen wollen", sagte Jones. "Sie verdienen diesen Kampf, und weshalb sollten wir ihnen nicht bieten, was sie verlangen!" Nun könne er den "Executioner" endlich erledigen: "Mein neuer Spitzname für diesen Kampf ist 'Terminator'."


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9. April: Albert Sosnowski gegen Audley Harrison

Europameister Albert Sosnowski verteidigt den Titel im Schwergewicht im Londoner Alexandra Palace gegen Audley Harrison. Der 30jährige Pole hatte sich den Gürtel am 18. Dezember durch einen Sieg über den erfahrenen Italiener Paolo Vidoz gesichert. Sein acht Jahre älterer Gegner war von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit einer Goldmedaille im Superschwergewicht heimgekehrt.

Mit enormen Vorschußlorbeeren überhäuft, konnte der Brite nach seinem Wechsel ins Profilager die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Mit einer Bilanz von 26 Siegen aus 30 Kämpfen droht er selbst im eigenen Land gegen ein halbes Dutzend jüngerer, ambitionierter Konkurrenten ins Hintertreffen zu geraten. Für Albert Sosnowski stehen bislang 45 Siege aus 48 Profiauftritten zu Buche. Im April letzten Jahres traf er in Düsseldorf auf Francesco Pianeta und trennte sich von ihm mit einem Unentschieden.


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17. April: Kelly Pavlik gegen Sergio Martinez

Kelly Pavlik, der die Titel der Verbände WBC und WBO im Mittelgewicht hält, bestreitet einen Kampf gegen Sergio Martinez, den amtierenden WBC-Weltmeister im Halbmittelgewicht, der bei diesem Duell im höheren Limit antritt. Schauplatz des Geschehens ist die Boardwalk Hall in Atlantic City, wobei der übertragende Sender HBO an diesem Abend zwei Titelkämpfe präsentiert. In einem zweiten Höhepunkt der Veranstaltung fordert der Kolumbianer Edison Miranda den IBF-Champion Lucian Bute heraus.

Pavlik, der aus Youngstown in Ohio stammt und am liebsten in seiner Heimatstadt boxt, hat 36 Profikämpfe gewonnen und nur einmal verloren, als er in einer höheren Gewichtsklasse bei einem der in den letzten Jahren zunehmend in Mode gekommenen Duelle zweier Stars Bernard Hopkins unterlag. Ende 2007 nahm er seinem Landsmann Jermain Taylor die beiden Gürtel ab, die er seither erst dreimal verteidigt hat.

Auch sein Gegner Martinez hat mit 44 Siegen sowie je zwei Niederlagen und Unentschieden eine spektakuläre Bilanz vorzuweisen. Martinez bestritt bereits seinen letzten Kampf im Mittelgewicht und verlor dabei umstritten gegen Paul Williams, wobei die beiden einander eine atemberaubende Schlacht lieferten, die nach zwölf Runden von den Punktrichtern knapp mit 2:1 gewertet wurde.


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17. April: Robert Stieglitz gegen Eduard Gutknecht

Weltmeister Robert Stieglitz aus Magdeburg verteidigt seinen Titel im Supermittelgewicht nach Version der WBO gegen den Gifhorner Eduard Gutknecht. Wie der SES-Boxstall mitgeteilt hat, findet der Kampf in der Bördelandhalle statt. "Er ist konditionell sehr stark. Aber das bin ich auch. Daher wird das ein sehr ausgeglichener und spannender Kampf werden", sagte der von Torsten Schmitz trainierte Stieglitz über das Duell mit dem ungeschlagenen Herausforderer. Der Titelverteidiger steht bei Sport Events Steinforth unter Vertrag und hat 37 Siege sowie zwei Niederlagen auf dem Konto.

Darauf habe er die ganze Zeit hingearbeitet, erklärte der 27 Jahre alte Gutknecht aus dem Hamburger Spotlight Boxstall, dessen Bilanz bei 17 Siegen aus ebenso vielen Kämpfen steht. Als der gebürtige Kasache seine Profikarriere im April 2006 begonnen hatte, setzte er sich das Ziel, binnen vier Jahren um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Mit überzeugenden Leistungen bei seinen letzten Auftritten legte er die Voraussetzungen dafür, daß er tatsächlich so schnell den angestrebten Titelkampf bekommen hat. Am 4. Dezember verteidigte er in Sölden seinen Gürtel des Intercontinentalmeisters gegen Karoly Balzsay, der kurz zuvor als Weltmeister von Robert Stieglitz entthront worden war. Dieser habe auch Schwächen, verkündet der von Magomed Schaburow trainierte Gutknecht zuversichtlich. Er rechnet damit, daß etliche seiner Fans nach Magdeburg anreisen werden und den Heimvorteil des Titelverteidigers neutralisieren.


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17. April: Sebastian Zbik gegen Domenico Spada

In Magdeburg verteidigt der Mittelgewichtler Sebastian Zbik seinen WBC-Interimstitel gegen Domenico Spada, den er am 11. Juli 2009 am Nürburgring schon einmal nach Punkten geschlagen hat. Während der Schweriner in 28 Profikämpfen ungeschlagen ist, steht die Bilanz des 29jährigen Italieners bei 30 Siegen und zwei Niederlagen. Wie der Interimschampion geltend macht, sei er bei seinem ersten Duell mit Spada wegen eines Trommelfellrisses nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. Jetzt könne er für klare Verhältnisse sorgen und das werde er auch tun.

Der 27 Jahre alte Champion aus Schwerin hat ein dreiwöchiges Trainingslager im polnischen Zakopane bezogen, das vor allem in Zusammenhang mit dem Wintersport einen klangvollen Namen hat. Zwar bedauert Zbik, daß ihn sein Trainer Fritz Sdunek nicht nach Zakopane begleiten wird, doch kommt ihm das Trainingslager ansonsten sehr gelegen, da er in Hamburg angesichts verschneiter Parks und vereister Wege nur sehr eingeschränkt arbeiten könnte. Nun steht in erster Linie Kondition auf dem Programm, wozu er sich unter die fachmännische Fuchtel eines ortsansässigen Trainers begibt.


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24. April: Mikkel Kessler gegen Carl Froch

In der zweiten Runde des Turniers der sechs namhaften Akteure des Supermittelgewichts, an dem je drei Boxer aus Europa und den USA teilnehmen, fordert der beim Berliner Sauerland-Boxstall unter Vertrag stehende Däne Mikkel Kessler in Herning WBC-Weltmeister Carl Froch heraus. Hätte Kessler nicht zum Auftakt überraschend gegen den US-Amerikaner Andre Ward verloren und den WBA-Titel an den früheren Olympiasieger abtreten müssen, wäre es nun in Dänemark zum Duell zweier Champions und somit einer Zusammenführung der beiden Gürtel gekommen.

Doch auch ohne die Trophäe des Weltmeisters ist das dänische Sportidol der unumschränkte Favorit seiner Landsleute, weshalb Kessler damit rechnen kann, daß die 10.000 Zuschauer im MCH Messecenter Herning wie ein Mann hinter ihm stehen werden. Das sei der wichtigste Kampf seiner Karriere, erklärte Mikkel Kessler, der in seiner erfolgreichen Laufbahn 42 Auftritte gewonnen und nur gegen den inzwischen zurückgetretenen Waliser Joe Calzaghe und jüngst gegen Andre Ward verloren hat.

"Ich werde ihn in Stücke reißen", konterte verbal der 32 Jahre alte Brite, der nach seinem Auftakterfolg gegen den US-Amerikaner Andre Dirrell in nunmehr 26 Profikämpfen ungeschlagen ist. "Ich habe Jermain Taylor in seinem Heimatort ausgeknockt und werde nun das gleiche mit Kessler machen. Ein wahrer Champion gewinnt überall auf der Welt."


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24. April: Susianna Kentikian gegen Nadia Raoui

Die "Universum Champions Night" präsentiert in der Sporthalle Hamburg ein anspruchsvolles Programm. Weltmeisterin Susianna Kentikian steigt an diesem Abend erstmals als Hauptkämpferin beim ZDF in den Ring, um ihre Titel der Verbände WIBF, WBA und WBO im Fliegengewicht gegen Nadia Raoui aus Herne zu verteidigen, die den Gürtel der WIBA mitbringt. Als Lokalmatadorin geht die in 26 Kämpfen ungeschlagene Kentikian favorisiert in dieses Duell mit einer Gegnerin, die elf Auftritte gewonnen und einmal unentschieden geboxt hat.

"Das wird ein sehr interessanter Kampf, denn Nadia ist eine technisch starke Gegnerin. Ich freue mich besonders, daß ich wieder in meiner Heimatstadt boxen darf", sagte die 22jährige Susianna Kentikian aus dem Spotlight-Boxstall. Im vergangenen Jahr hatte sie mit Elena Reid aus den USA und Exweltmeisterin Julia Sahin aus Köln zwei starke Rivalinnen besiegt. Auch gegen die zwei Jahre ältere Nadia Raoui rechnet sie mit einem schweren Kampf, für den sie jedoch mit einem dreiwöchigen Höhentrainingslager im österreichischen Sölden im Februar beste körperliche Voraussetzungen geschaffen hat.


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24. April: Jürgen Brähmer gegen Mariano Nicolas Plotinsky

Im zweiten Weltmeisterschaftskampf der Veranstaltung in Hamburg verteidigt der 31 Jahre alte Jürgen Brähmer den Titel der WBO im Halbschwergewicht gegen den Argentinier Mariano Nicolas Plotinsky. Dieser hat 16 Siege sowie drei Niederlagen auf dem Konto und wird in der WBO-Rangliste an Nummer acht geführt.

Jürgen Brähmer, der 35 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stand zuletzt am 19. Dezember in seiner Heimatstadt Schwerin im Ring. Damals besiegte er den Russen Dmitri Suchotsky dank einer enormen kämpferischer Leistung am Ende klar nach Punkten. Der Schweriner freut sich auf seinen nächsten Ringauftritt, da ihm vier Monate Zwischenzeit fast schon zu lange seien.


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1. Mai: Floyd Mayweather gegen Shane Mosley

Der in 40 Profikämpfen ungeschlagene US-Amerikaner Floyd Mayweather tritt im MGM Grand von Las Vegas gegen seinem Landsmann Shane Mosley an. Mayweather, der sechsmal Weltmeister geworden war, hatte seine Karriere 2008 für beendet erklärt. Im September 2009 kehrte der 32jährige jedoch in den Ring zurück und besiegte den Mexikaner Juan Manuel Marquez einstimmig nach Punkten. Der sechs Jahre ältere Mosley ist fünfmaliger Weltmeister und weist eine Bilanz von 46 Siegen und fünf Niederlagen auf. Er hat allerdings seit Januar 2009, als er sich zum dritten Mal in seiner Karriere den Titel im Weltergewicht sicherte, keinen Kampf mehr bestritten.

Wie Mayweather sagte, wolle er keine Zeit mit einem bedeutungslosen Aufbaukampf verschwenden. Seit seinem Comeback habe er keinen Zweifel daran gelassen, daß er nur gegen die Besten kämpfen wolle, und Shane Mosley sei einer von ihnen. Am 1. Mai werde das freilich nicht reichen, da der Sieger nur Floyd Mayweather heißen könne.

Darauf erwiderte Mosley, er habe schon immer gegen Mayweather kämpfen wollen. Er sei bereits ausgezeichnet in Form und werde am 1. Mai allen beweisen, daß er stärker, schneller und besser sei: "Ich werde keine Probleme haben, ihn zu besiegen."

1. März 2010