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MELDUNG/113: Vitali Klitschko zum Parteichef gewählt (SB)



Weltmeister führt kleine Reformpartei in der Ukraine an

Neben seiner Boxkarriere treibt Vitali Klitschko auch die politische Laufbahn in seiner ukrainischen Heimat weiter voran. Der 38jährige Schwergewichtsweltmeister wurde auf dem Parteitag der Ukrainischen Demokratischen Allianz für Reformen (UDAR) in Kiew von den Delegierten einstimmig zum Parteiführer gewählt, wie sein Pressedienst mitteilte. Bei der Wahl des Parteinamens dürfte der neue Vorsitzende nicht ganz unbeteiligt gewesen sein, da das Wort "Uda" soviel wie "Schlag" oder auch "Fausthieb" bedeutet.

"Ich bin bereit, die Mauer einzuschlagen, die die Gesellschaft und die Machthaber im Land heute trennt", erklärte Klitschko in seiner Rede. Er will als Parteichef der landesweiten demokratischen Allianz in seiner Heimat Reformen durchsetzen. Ziel der Partei sei es außerdem, junge, aktive und erfolgreiche Menschen zu vereinen, sagte der WBC-Champion.

"Die alten Politiker haben bewiesen, daß sie zu einer Führung des Landes nicht in der Lage sind", sagte Klitschko. Nur eine neue Generation könne echte Veränderungen in der ehemaligen Sowjetrepublik durchzusetzen. Es gebe heute viele junge Menschen in der Ukraine, die einen Weg nach Europa gehen wollten. Diese Kräfte sollten in der Partei UDAR eine Heimat finden. "Ich bin es gewohnt, meine Ziele zu erreichen", unterstrich Klitschko, der seit der pro-westlichen Orangenen Revolution 2004 politisch aktiv ist und entäuscht von deren Repräsentanten nun auf eigenen politischen Beinen in dieselbe Richtung marschieren will.

Der promovierte Sportwissenschaftler hat seit 2006 ein Abgeordnetenmandat im Stadtrat von Kiew. Bei der Bürgermeisterwahl in der ukrainischen Hauptstadt 2008 rangierte Klitschko unter den mehr als 70 Kandidaten an dritter Stelle. In der Ukraine sind etwa 176 Parteien registriert. Staatspräsident ist der NATO-Gegner Viktor Janukowitsch, der seit seinem Machtantritt im Februar besonders die Beziehungen zum Nachbarn Rußland erneuert, aber auch mit der EU zusammenarbeiten will.


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Thomas Pütz neuer BDB-Präsident

Thomas Pütz ist überraschend neuer Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB). Der 44 Jahre alte Vorstandschef eines Security-Unternehmens ist bei der Generalversammlung des BDB in Hamburg zum Nachfolger von Bodo Eckmann gewählt worden. Pütz erhielt 140 Stimmen der 193 anwesenden Mitglieder. Dem Verband gehören 412 Mitglieder an.

Eckmann hatte das Amt nach dreizehn Jahren niedergelegt, um den Weg für neue Ideen freizumachen. Der ursprünglich als Favorit angetretene BDB-Vizepräsident Jean-Marcel Nartz zog seine Kandidatur vor der Abstimmung zurück, nachdem Pütz als Kandidat der Universum Box-Promotion ins Rennen geschickt worden war.

27. April 2010