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MELDUNG/445: Ramona Kühne und Jack Culcay lassen nichts anbrennen (SB)



Klare Siege in der Magdeburger Bördelandhalle

Im Vorprogramm des Titelkampfs im Supermittelgewicht zwischen Robert Stieglitz und Khoren Gevor, der mit der Disqualifikation des Armeniers und dessen anschließendem handgreiflichen Wutausbruch in einem Eklat endete, konnte sich Ramona Kühne erfolgreich in Szene setzen. Die 30 Jahre alte Weltmeisterin der Verbände im WIBF, WBO und WBF im Superfedergewicht verteidigte ihre Titel durch einen klaren Punktsieg (98:92, 98:91, 99:91) erfolgreich gegen die Tschechin Arleta Krausova. Diese war kurzfristig eingesprungen, nachdem die ursprünglich vorgesehene Gegnerin Michelle Larissa Bonassoli aus Brasilien beim offiziellen Wiegen drei Kilogramm zu viel auf die Waage gebracht hatte.

Krausova, die erstmals in ihrer Karriere einen Kampf über zehn Runden absolvierte, zeigte sich von der schwierigen Aufgabe zunächst unbeeindruckt und suchte eine vorzeitige Entscheidung. Die Berlinerin ließ sich von der agilen Gegnerin jedoch nicht irritieren, schloß immer wieder ihre Deckung und erzielte mit ihren Kontern die klareren Treffer. Als die Titelverteidigerin schließlich verstärkt zum Angriff überging, hatte ihr die konditionell einbrechende Tschechin wenig entgegenzusetzen und mußte sich deutlich geschlagen geben. Ramona Kühne behielt damit ungefährdet ihre Gürtel und konnte den 18. Sieg im 19. Profikampf feiern.

Jack Culcay traf bei seinem Debüt für den Magdeburger SES-Boxstall in der Bördelandhalle auf den Georgier Michail Chutsischwili. Der junge Halbmittelgewichtler dominierte den Kampf und ließ seinen Gegner immer wieder ins Leere laufen. In der dritten Runde kam Culcay nach einem Angriff des Georgiers im Konter mit einem Leberhaken durch, worauf der schwer getroffene Chutsischwili ausgezählt wurde.


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Zab Judah zollt Maidana und Morales Hochachtung

Am vergangenen Wochenende hatten Marcos Maidana aus Argentinien und der Mexikaner Erik Morales einander im MGM Grand in Las Vegas einen hochklassigen und dramatischen Kampf im Halbweltergewicht geliefert, aus dem der Argentinier als Punktsieger und neuer Interimsweltmeister der WBA hervorging. Während ein Punktrichter unentschieden wertete, sahen die beiden anderen Maidana in Front, der bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag steht. Dank dieses Erfolgs verbesserte der 27jährige Champion seine Bilanz auf 30 Siege und zwei Niederlagen.

Wie der Argentinier im Gespräch mit BoxingScene berichtete, habe man mit einem anspruchsvollen Kampf gerechnet, was sich voll und ganz bestätigte. Die Zuschauer seien zweifellos auf ihre Kosten gekommen, und er spreche Morales seine Hochachtung aus. Sollte der Mexikaner eine Revanche wünschen, werde er sie bekommen, da er dies verdient habe.

Als aufmerksamer Beobachter am Ring verfolgte IBF-Weltmeister Zab Judah das spektakuläre Duell der beiden potentiellen Konkurrenten im MGM Grand. Im Gegensatz zu den Punktrichtern sah der US-Amerikaner den Mexikaner Morales in Front. Man habe einen großartigen Kampf miterlebt, in dem Morales über sich hinausgewachsen sei. Mit seinem zugeschwollenen Auge habe er so viel Herz bewiesen: "Die Leute können sagen, was sie wollen, ich habe den Kampf bei Morales gesehen."

Ein Duell mit Marcos Maidana könnte Judah offenbar reizen. Man boxe in derselben Gewichtsklasse, und er habe sehr viel Respekt vor dem Argentinier als Champion. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, werde er gegen ihn antreten und ihn besiegen. Wunschgegner Judahs bleibt jedoch Juan Manuel Marquez, der Weltmeister im Leichtgewicht ist. Das sei der Kampf, den er als nächsten anstrebe, wobei innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen Klarheit herrschen sollte. Er selbst sei stets in Form und bereits auf der Suche nach seinem nächsten Gegner, unterstrich der US-Amerikaner.

13. April 2011