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MELDUNG/562: Amir Mansour überzeugt beim Punktsieg gegen Dominick Guinn (SB)



Dem erfahrenen Gegner in allen Belangen überlegen

Der ambitionierte US-amerikanische Schwergewichtler Amir Mansour hat den Kampf um die nordamerikanische Meisterschaft nach Version der WBO und IBF gegen den erfahrenen Dominick Guinn durch einen klaren Punktsieg für sich entschieden (100:90, 100:90, 99:91). Für den 37 Jahre alten Sieger stehen damit 15 gewonnene Profikämpfe zu Buche, während sein Gegner 33 Auftritte gewonnen, acht verloren und einen unentschieden beendet hat. Das auf zehn Runden angesetzte Duell galt als eine Bewährungsprobe für Mansour, der es erstmals mit einem namhaften Kontrahenten zu tun bekam. Obgleich er noch nie länger als vier Runden geboxt hatte, bot er über die volle Distanz eine überzeugende Leistung und ließ Guinn keine Chance, der sich nur dank seiner ausgezeichneten Standfestigkeit bis zum Schlußgong auf den Beinen halten konnte.

Mansour, der sich bislang vor allem mit seiner Schlagwirkung einen Namen gemacht hatte, legte bemerkenswerte technische Qualitäten an Tag. Er verschaffte sich von Beginn an Respekt bei Guinn, der bereits in der ersten Runde einige Treffer einstecken mußte, die er jedoch gut verdaute. Fortan bewegte sich Dominick Guinn vorzugsweise im Rückwärtsgang, um sich aus der Gefahrenzone zu halten. Das gelang ihm jedoch nur phasenweise, denn er mußte im dritten Durchgang erneut einige schwere Treffer kompensieren. Dieses Bild wiederholte sich in den folgenden Runden, als Guinn, der in seiner Karriere noch nie vorzeitig verloren hat, immer wieder gute Nehmerqualitäten bewies und auch nach Volltreffern stehenblieb.

Daraufhin schlug Mansour häufiger zum Körper und versuchte, seinen Gegner in die Seile zu drängen. Obgleich er den gesamten Kampf über fleißig gearbeitet hatte, ließ er keinerlei Konditionsprobleme erkennen und startete in den beiden abschließenden Runden sogar noch eine Schlußoffensive. Guinn versuchte im offenen Schlagabtausch mitzuhalten, zog aber durchweg den kürzeren. Damit verbuchte Amir Mansour einen unangefochtenen Punktsieg, der ihm den Einzug unter die Top 15 der WBO bescherte.

Wie Mansour nach dem bislang wichtigsten Sieg seiner Karriere berichtete, habe er damit gerechnet, daß ihn Guinn zunächst in Sicherheit wiegeln wollte, um dann in der sechsten oder siebten Runde über ihn herzufallen. Er selbst sei jedoch auf zehn schwere Runden vorbereitet gewesen. Guinn habe einige Treffer weggesteckt, bei denen seine bisherigen Gegner durchweg K.o. gegangen seien, und zuletzt nur noch versucht, bis zum Ende durchzuhalten. Dieser Kampf habe die Fragen nach seiner Kondition, seinen technischen Fertigkeiten und seiner Beweglichkeit beantwortet, so Mansour. Er habe nicht vor, gegen schwache Gegner zu boxen, um seine Statistik aufzubessern. Jeder, der vor ihm in der Rangliste plaziert ist, sei sein Ziel. Andernfalls würde er nur seine Zeit verschwenden. Da Amir Mansour auf Grund einer Haftstrafe längere Zeit außer Gefecht gesetzt war und mit 37 Jahren kein junger Mann mehr ist, hat das Zeitmanagement zweifellos eine tiefere Bedeutung für ihn.


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Verletzung Guerreros verhindert Titelkampf gegen Maidana

Eine Schulterverletzung Robert Guerreros hat zur Absage des Kampfs um den regulären Titel der WBA im Halbweltergewicht gegen Marcos Maidana geführt. Daraufhin wurde die gesamte Veranstaltung storniert, die am 27. August in San José über die Bühne gehen sollte. Nachdem der Geschäftsführer der Golden Boy Promotions, Richard Schaefer, die Verletzung Guerreros beim Sparring bekanntgegeben hatte, mutmaßte WBA-Superchampion Amir Khan per Twitter, es handle sich um eine fingierte Geschichte. Wenig später entschuldigte sich der Brite dann auf demselben Weg für den "Blödsinn", den er von sich gegeben habe.

Wie inzwischen bekannt wurde, handelt es sich bei der Verletzung des ehemaligen Weltmeisters im Feder- und Superfedergewicht um einen partiellen Sehnenriß in der linken Schulter. Da der 26jährige mehrere Monate ausfallen wird, ist dies ein herber Rückschlag für seine aktuellen Karrierepläne. Er möchte den Kampf gegen Maidana so bald wie möglich nachholen. Der Argentinier gehöre zu den besten Boxern im Halbweltergewicht, weshalb er sich unbedingt mit ihm messen wolle, teilte Guerrero mit.

22. August 2011