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MELDUNG/962: Lucian Bute gibt Revanche gegen Carl Froch den Zuschlag (SB)




Rückkampf im Frühjahr 2013 in Montreal geplant

Der in Kanada lebende Rumäne Lucian Bute scheint sich nun doch entschlossen zu haben, bei seinem nächsten Auftritt im Ring den Briten Carl Froch zur Revanche zu fordern. Dieser hatte ihn im heimischen Nottingham als IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht entthront, wobei der Vertrag die Option eines Rückkampfs enthielt. Noch vor wenigen Tagen hatten Gerüchte die Runde gemacht, Bute werde im März unter der Regie des Senders HBO gegen den ungeschlagenen US-Amerikaner Edwin Rodriguez antreten. Diesbezüglichen Mutmaßungen hat nun die Ankündigung den Boden entzogen, der Rumäne wolle in März oder April von seiner Rückkampfklausel Gebrauch machen.

Wie Bute mitteilte, habe er seinen Promoter Jean Bedard von dem Wunsch in Kenntnis gesetzt, die nach wie vor gültige Option einer Revanche gegen Carl Froch wahrzunehmen. Der Brite werde im Frühjahr 2013 nach Montreal kommen, wobei die Modalitäten eine Frage der Vermarktung seien. Frochs Promoter Eddie Hearn beschütze seinen Champion und sende kleine Giftpfeile ab. Er wisse jedoch, was er wolle, und lasse sich von derartigen Störmanövern weder ablenken, noch entmutigen, so Bute.

Allerdings hatte Lucian Bute bei seinem letzten Kampf gegen den Russen Denis Gratschew Anfang November nicht gerade souverän gewirkt, was die Mehrzahl der Beobachter zu der Einschätzung veranlaßte, der Rumäne habe in dieser Verfassung keine Chance gegen Froch. Der robuste und energisch mitboxende Russe bereitete ihm phasenweise große Probleme, so daß der Lokalmatador mehrere Runden abgeben mußte. Bute machte erst in der Schlußphase einen überlegenen Eindruck und sicherte sich im Endspurt einen Vorsprung auf den Zetteln der Punktrichter.

Wie er nun geltend macht, dürfe man nicht vergessen, daß er im vorangegangenen Kampf vorzeitig gegen Froch verloren hatte. Nach einem solchen Rückschlag falle es wohl jedem Boxer schwer, sich mental auf ein Comeback einzustellen. Er habe vor allem in der ersten Hälfte des Kampfs gegen den Russen zu verkrampft und zögerlich geboxt, wie auch die erforderliche Präzision vermissen lassen. Als er dann im späteren Verlauf wieder auf der Spur gewesen sei, habe er demonstriert, daß er über die Mittel verfüge, Froch zu besiegen. So gesehen sei er froh, daß ihm der gut vorbereitete Gratschew einen Gang über volle zwölf Runden abverlangt habe. Zumindest konnte der 32jährige Lucian Bute mit dieser nur halbwegs zufriedenstellenden Vorstellung seine Bilanz auf 31 Siege und eine Niederlage verbessern.

Carl Froch hoffte unterdessen vergebens, als neuer IBF-Weltmeister einen der weltbesten Konkurrenten im Supermittelgewicht vor die Fäuste zu bekommen. Für seine erste Titelverteidigung am 17. November in Nottingham konnte der Champion lediglich den nicht allzu bekannten Yusaf Mack verpflichten, der gegen prominente Gegner wie Tavoris Cloud, Glen Johnson und Librado Andrade verloren hatte. Der 32jährige US-Amerikaner hatte zuletzt im Halbschwergewicht geboxt und trat nun erstmals wieder im niedrigeren Limit an. Froch hatte vor seinen Fans in der Nottingham Arena noch weniger Probleme als erwartet und besiegte Yusaf Mack bereits in der dritten Runde. Damit verbesserte sich der 35jährige auf 30 Siege und zwei Niederlagen.

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Devon Alexander stellt sich dem Briten Kell Brook

Am 19. Januar kommt es in Los Angeles zur Titelverteidigung Devon Alexanders gegen Kell Brook. Während für den amtierenden IBF-Champion im Weltergewicht 24 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, ist der britische Pflichtherausforderer in 29 Kämpfen ungeschlagen. Wo die vom Sender Showtime übertragene Veranstaltung stattfinden würde, war einige Zeit ungewiß, da sich der Brite geweigert hatte, in Alexanders Heimatstadt St. Louis anzutreten. Deshalb wurde schließlich mit Los Angeles ein vergleichsweise neutraler Ort gewählt, an dem allerdings Alexanders Promoter Golden Boy ansässig ist.

Devon Alexander verteidigt dabei erstmals seinen Titel, den er im Kampf mit Randall Bailey gewonnen hat. Sonderlich mitreißend war dieses Duell aber nicht, so daß man nur hoffen kann, daß der Kampf gegen Brooks nicht ganz so langweilig sein wird. Die Auftritte des Briten pflegen recht turbulent zu verlaufen, zumal er nicht über die allerbeste Deckung verfügt und recht häufig getroffen wird, während er angriffslustig seine Schläge austeilt.

Auch das Vorprogramm der Veranstaltung kann sich sehen lassen, dessen Höhepunkt ein Auftritt des argentinischen Halbweltergewichtler Lucas Matthysse sein dürfte, der 32 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat. Da der Argentinier, dessen Gegner noch nicht feststeht, 30 Siege vorzeitig erzielt hat, kann man wohl auch diesmal mit einer spektakulären Darbietung rechnen.

7. Dezember 2012