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MELDUNG/1286: Arbeitsreiche Feiertage für Marco Huck und Firat Arslan (SB)




Vorbereitung auf die Revanche erlaubt keine Weihnachtspause

Feiern, Faulenzen und Festtagsbraten zu Weihnachten sind für Marco Huck und Firat Arslan in diesem Jahr mehr oder minder tabu. Da die beiden Cruisergewichtler am 25. Januar zu ihrer mit Spannung erwarteten Revanche aufeinandertreffen, erlaubt die Vorbereitung keine Pause vom strengen Trainingsplan. Bei ihrer ersten Begegnung im November 2012 setzte sich der amtierende WBO-Weltmeister nach einem hochklassigen Kampf knapp und umstritten nach Punkten durch. Beide wollen die zweite Gelegenheit nutzen, um die Verhältnisse zu eigenen Gunsten klarzustellen, so daß man wiederum einen spektakulären Schlagabtausch erwarten darf.

Huck, der seinen Titel zum zwölften Mal erfolgreich verteidigen will, vertagt die weihnachtliche Besinnlichkeit und das ausgiebige Zusammensein mit seiner Familie. Diese könne zusammen mit Freunden und Fans am 25. Januar "Ostern, Weihnachten und Bayram an ein und demselben Tag feiern". Er werde Firat Arslan so eindeutig besiegen, daß kein Zweifel zurückbleibt. Sein Trainer Ulli Wegner beschreitet diesmal neue Wege und simuliert für seinen Schützling in einer Druckkammer die Vorbereitung auf einer Höhe von mehr als drei Kilometern, um die Kondition entscheidend zu verbessern.

Durchhaltevermögen wird der Titelverteidiger brauchen, da Arslan trotz seiner 43 Jahre noch immer als Boxer von außergewöhnlicher körperlicher Verfassung gilt. Der Herausforderer will zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister in dieser Gewichtsklasse werden und trainiert über Weihnachten weiter. Zeit für ein Abendessen mit der Familie werde er natürlich finden, berichtet Arslan, der sich seit drei Jahren in seinem eigenen, komplett ausgestatteten Gym in Donzdorf in Form hält. Seit 25 Jahren schreibt er täglich in sein Sporttagebuch, entwirft eigenhändig Trainingspläne und organisiert seine Vorbereitung bis ins letzte Detail. Diese professionelle Einstellung verschaffe ihm einen Vorteil, den er sich hart erarbeitet habe, so Arslan.

"Marco mag stark sein, doch mein größerer Siegeswille wird den Unterschied ausmachen", kündigt Firat Arslan seinem 28jährigen Gegner eine erneute Ringschlacht an. Er werde in allerbester Verfassung antreten und diesmal den Gürtel mit nach Hause nehmen. Marco Huck weiß, daß der Herausforderer in Stuttgart praktisch vor heimischem Publikum boxt. Zudem werde Arslan wieder alles aus seinem Körper herausholen und sich als würdiger Titelanwärter erweisen - mehr aber auch nicht. Denn wenn sich der Staub im Ring gelegt habe, könne es nur einen Sieger geben, nämlich den alten und neuen Weltmeister Marco Huck. [1]

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Kommt es zum Kampf zwischen Ruslan Provodnikow und Brandon Rios?

Sollte es zum Kampf zwischen Ruslan Provodnikow und Brandon Rios kommen, wäre dies aller Voraussicht nach einer der ersten Höhepunkte des Boxjahres 2014. Provodnikow, der 23 Auftritte gewonnen und zwei verloren hat, ist WBO-Weltmeister im Halbweltergewicht. Für Rios, der sich zuletzt dem Philippiner Manny Pacquiao geschlagen geben mußte, stehen 31 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche. Beide Boxer erklären sich bereit, gegeneinander anzutreten. Ihr Aufeinandertreffen wäre zugleich eine Neuauflage des Trainerduells zwischen Freddie Roach und Robert Garcia, die im Vorfeld der Niederlage von Rios gegen Pacquiao aneinandergeraten waren. [2]

Ruslan Provodnikow hatte am 19. Oktober in einem vom Sender HBO übertragenen Duell Mike Alvarado in dessen Geburtsstadt Denver nach einem hochklassigen Kampf als WBO-Champion entthront. Nachdem es bis in die siebte Runde hinein nicht schlecht für den Titelverteidiger gelaufen war, mußte er kurz vor der Pause einen Wirkungstreffer hinnehmen. Kaum war der achte Durchgang eingeläutet, als Provodnikow auch schon nachsetzte und seinen Gegner mit einer Kombination auf die Bretter schickte. Alvarado kam gerade noch rechtzeitig wieder auf die Beine, wurde aber bald darauf ein zweites Mal angezählt. Noch war der US-Amerikaner nicht geschlagen, doch setzte ihn der Herausforderer in den nächsten beiden Durchgängen unaufhörlich unter Druck. Als Alvarado kurz vor Ende der zehnten Runde erneut in große Schwierigkeiten geriet und auch nach dem Pausengong desorientiert wirkte, nahm ihn seine Ecke aus dem Kampf.

Brandon Rios fand am 23. November in Manny Pacquiao seinen Meister, der sich nach zwei Niederlagen in Folge und insbesondere dem schweren K.o. gegen seinen Erzrivalen Juan Manuel Marquez im Dezember 2012 eindrucksvoll zurückmeldete. Mit seinem ersten Sieg seit rund zwei Jahren widerlegte er Kritiker, die in der Wahl dieses Gegners ein unvertretbares Risiko sahen und ihm ein erneutes und diesmal endgültiges Fiasko prophezeiten. Das bald 35jährige philippinische Sportidol ließ seinem sieben Jahre jüngeren Kontrahenten keine Chance und gewann am Ende klar nach Punkten. Bemerkenswert an diesem überzeugenden Auftritt war nicht zuletzt der Umstand, daß der Herausforderer schlichtweg zu schnell für den wesentlich jüngeren Titelverteidiger war und fast doppelt so viele Treffer landen konnte.


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/huck-und-arslan-ziehen-durch/23.html

[2] http://www.boxen.de/news/provodnikov-bereit-fuer-showdown-gegen-rios-30702

25. Dezember 2013