Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/1309: Erster auf Haiti geborener Champion im Halbweltergewicht? (SB)




Dierry Jean will Lamont Peterson auf die Bretter schicken

Am 25. Januar will Dierry Jean in Washington DC der erste auf Haiti geborene Weltmeister im Halbweltergewicht werden. Dazu muß der in 25 Kämpfen ungeschlagene Kanadier allerdings den amtierenden IBF-Champion Lamont Peterson bezwingen, der 31 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden vorzuweisen hat. Der 31jährige Pflichtherausforderer fühlt sich jedoch gut gerüstet, in diesem Duell, das vom Sender Showtime live übertragen wird, für einen gehörigen Paukenschlag zu sorgen. Er habe sich im Trainingslager nicht anders als auf seine zurückliegenden Kämpfe vorbereitet. Was sich jedoch unterscheide, sei die Strategie, mit der er Peterson den Gürtel abnehmen werde. Er widme den Titel seiner Familie und dem Team, dessen erster Weltmeister er werden wolle.

Jean ist überzeugt, daß Lamont Peterson seit der schweren Niederlage gegen den Argentinier Lucas Matthysse in seinem letzten Kampf, bei dem allerdings der Titel nicht auf dem Spiel stand, nicht mehr derselbe ist. Der US-Amerikaner werde weniger an sich glauben und ängstlicher zu Werke gehen, so der Herausforderer. Ohnehin habe Peterson in seiner Karriere sehr viel Glück wie etwa im Kampf gegen den Briten Amir Khan gehabt, den er nur hauchdünn und umstritten als Weltmeister abgelöst hatte. Peterson sei ein Boxer, der für seinen mutigen Stil ein zu schwaches Kinn habe, so die Einschätzung des Kanadiers.

Sollte Jean tatsächlich gewinnen, wäre er der erste Weltmeister von Camille Estephans Eye Of The Tiger Management. Es bedeute allen sehr viel, diesen Titel zu gewinnen, da das die Belohnung für harte Arbeit und Hingabe wäre. Das seien die Werte, für die von den Athleten bis hin zu den Betreuern jeder im Team stehe. Darauf sei man sehr stolz, da man fest daran glaube, daß es auf dem Weg nach oben kein Limit für das Team gebe, so Estephan. [1]

*

Dereck Chisora muß sich einen neuen Gegner suchen

Europameister Dereck Chisora muß sich für die Verteidigung seines Titels im Schwergewicht am 15. Februar in London nach einem neuen Gegner umsehen, nachdem der Ukrainer Andrij Rudenko wegen einer Achillessehnenverletzung abgesagt hat. Im Lager des Briten, der 19 Kämpfe gewonnen und vier verloren hat, ist man enttäuscht, auf diesen attraktiven Gegner verzichten zu müssen. Promoter Frank Warren bedauert sehr, daß Rudenko eine schwere Verletzung erlitten hat und absagen mußte. Doch so schade das sei, müsse man eben im Boxsport mit solchen Problemen rechnen und nun einen neuen Herausforderer für Chisoras Titelverteidigung finden. Man habe eine Reihe möglicher Gegner im Blick und führe bereits Gespräche mit ihnen. Der Name des Herausforderers werde in Kürze bekanntgegeben.

Die Veranstaltung in London kann mit einem beachtlichen Programm aufwarten. So steigen neben Dereck Chisora auch der ungeschlagene Schwergewichtler Tyson Fury, der Europameister der WBO im Supermittelgewicht, Frank Buglioni, und der unbesiegte Weltergewichtler Bradley Skeete in den Ring. Aller Voraussicht nach werden Dereck Chisora und Tyson Fury im Sommer einen Rückkampf bestreiten, in dem sich Chisora für die Punktniederlage in ihrer ersten Begegnung revanchieren möchte, Fury jedoch als Favorit antreten wird. [2]

*

Herausforderer für Yoan Pablo Hernandez gefunden

Yoan Pablo Hernandez bekommt es bei seiner freiwilligen Verteidigung des IBF-Titels im Cruisergewicht am 8. März in Berlin mit dem Polen Pawel Kolodziej zu tun. Während für den gebürtigen Kubaner 28 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, ist der Herausforderer in 33 Profikämpfen ungeschlagen und belegt in der Rangliste der IBF den zweiten Platz.

Wie Trainer Ulli Wegner hervorhob, habe Hernandez bereits dreimal in Folge gegen den höchstplazierten Herausforderer gekämpft. Da Platz eins bei der IBF derzeit vakant ist, komme mit Kolodziej jetzt der vierte derartige Gegner hinzu. Er könne sich nicht erinnern, daß je ein Weltmeister seinen Gürtel so häufig nacheinander gegen den jeweils Besten der Weltrangliste verteidigen mußte, so der Berliner.

Hernandez selbst ist die Weltranglistenposition seines ungeschlagenen Gegners eigenen Angaben zufolge ziemlich egal. Ob Nummer eins oder fünfzehn - es handle sich in beiden Fällen um einen Titelkampf, so der Weltmeister. Stehe man an der Spitze, habe man keine leichten Gegner mehr. Er müsse sich bei jedem Ringauftritt erneut beweisen und demonstrieren, daß er der Champion ist. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/dierry-jean-peterson-hat-ein-zu-schwaches-kinn-fuer-seinen-boxstil-31068

[2] http://www.boxen.de/news/rudenko-verletzt-chisora-am-15-februar-ohne-gegner-31099

[3] http://www.boxen.de/news/nun-offiziell-hernandez-am-8-maerz-gegen-ungeschlagenen-polen-kolodziej-31073

19. Januar 2014