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MELDUNG/1993: Soweit das Auge reicht ... (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen


11. Juli: Sergej Kowaljow gegen Isaac Chilemba

Sergej Kowaljow verteidigt seine drei Titel im Halbschwergewicht in Ekaterinburg gegen Isaac Chilemba. Der 33 Jahre alte Weltmeister der Verbände WBA, WBO und IBF tritt bei seiner achten Titelverteidigung erst zum dritten Mal in seiner Profikarriere in Rußland an. Der ungeschlagene Weltmeister, für den 29 Siege und ein Unentschieden zu Buche stehen, hat bei seinem letzten Auftritt am 30. Januar in Montreal auch die Revanche gegen den früheren Champion Jean Pascal gewonnen. Dieser war über weite Strecken klar unterlegen und mußte schließlich in der siebten Runde die Segel streichen.

Der 33jährige Isaac Chilemba stammt ursprünglich aus Malawi und lebt in Südafrika. Er hat 24 Auftritte gewonnen, drei verloren sowie zwei unentschieden abgeschlossen. Chilemba unterlag bei seinem letzten Kampf im November in Montreal dem Lokalmatador Eleider Alvarez nur knapp und umstritten nach Punkten. Damit verlor er einen Ausscheidungskampf, dessen Sieger neuer Pflichtherausforderer des WBC-Weltmeisters Adonis Stevenson wurde. Nun hat ihm seine Promoterin Kathy Duva von Main Events, bei der auch Kowaljow unter Vertrag steht, einen anderen Titelkampf beschafft.

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16. Juli: Deontay Wilder gegen Chris Arreola

Deontay Wilder verteidigt den WBC-Titel im Schwergewicht in Birmingham, Alabama, gegen Chris Arreola. Damit hat der 30jährige Weltmeister eine Wahl getroffen, die sich keiner ungeteilten Zustimmung erfreut. Während er in 36 Kämpfen ungeschlagen ist und dabei 35 Gegner vorzeitig bezwungen hat, stehen für den fünf Jahre älteren Herausforderer 36 Siege, vier Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche. Arreola, der in Titelkämpfen gegen Vitali Klitschko und Bermane Stiverne scheiterte, hat in den letzten drei Jahren einen Auftritt gewonnen, einen verloren, einen unentschieden und einen weiteren ohne Wertung beendet. Diese magere Bilanz legt die Frage nahe, was den aktuellen Herausforderer befähigt, sich mit dem Champion zu messen.

Chris Arreola hat im September 2013 Seth Mitchell in der ersten Runde auf die Bretter geschickt. Das war allerdings sein letzter überzeugender Auftritt, da er im Mai 2014 dem Kanadier Bermane Stiverne vorzeitig unterlag. Im März 2015 behielt er gegen Curtis Harper nur mit Mühe die Oberhand, worauf im Juli ein Unentschieden gegen Fred Kassi folgte, in dem viele Zuschauer ein Geschenk an Arreola sahen. Dieser behielt schließlich im Dezember 2015 nur mit Müh und Not gegen Travis Kauffman die Oberhand, doch wurde das Ergebnis nachträglich annulliert, da Arreolas Dopingtest positiv ausgefallen war.

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16. Juli: Arthur Abraham gegen Tim-Robin Lihaug

Der ehemalige WBO-Champion im Supermittelgewicht Arthur Abraham will nach seiner bitteren Niederlage am 9. April in Las Vegas einen neuen Anlauf nehmen. Abraham, der 44 Auftritte gewonnen und fünf verloren hat, trifft in der Max-Schmeling-Halle auf Tim-Robin Lihaug, für den 15 Siege und eine Niederlage notiert sind. Der Berliner hatte seinen Gürtel nach einer desolaten Vorstellung in der Spielerstadt, bei der er keine einzige Runde gewann, an den ungeschlagenen mexikanischen Pflichtherausforderer Gilberto Ramirez verloren. Nun will er es noch einmal wissen und erneut Weltmeister werden, was freilich ein außerordentlich schwieriges Unterfangen sein dürfte.

Für den jungen Norweger Lihaug ist der Kampf gegen Abraham ein Riesenschritt voran, da er es bislang nur mit Kontrahenten zu tun gehabt hat, die wesentlich schwächer als der ehemalige Weltmeister waren. Trotz seiner klaren Außenseiterposition gibt sich der 23jährige zuversichtlich, für eine faustdicke Überraschung sorgen zu können. Mit seinen 36 Jahren habe Abraham bereits diverse Titel gewonnen und jede Menge Geld verdient. Hingegen sei er selbst ein junger und hungriger Boxer, der sich seine Sporen erst noch verdienen wolle, so der Norweger. Das sehe er als seinen Vorteil an, zumal ihm diese Chance alles bedeute.

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23. Juli: Terence Crawford gegen Wiktor Postol

Im MGM Grand in Las Vegas treffen mit Terence Crawford und Wiktor Postol die Weltmeister der Verbände WBO und WBC im Halbweltergewicht aufeinander, die beide bei Promoter Bob Arum unter Vertrag stehen. Der 28jährige Crawford aus Omaha in Nebraska, dessen makellose Bilanz 28 Siege aufweist, verteidigt seinen Titel zum dritten Mal. Ungeschlagen ist auch der vier Jahre ältere Postol, der ebenfalls 28 Gegnern das Nachsehen gegeben hat und von Freddie Roach trainiert wird. Der zeitweise in Los Angeles lebende Ukrainer hat sich im Oktober 2015 den vakanten Titel durch einen spektakulären Sieg in der zehnten Runde gegen den gefährlichen Argentinier Lucas Matthysse gesichert.

Ein ins Auge springender Vorteil Wiktor Postols könnte seine Größe sein, da er mit 1,80 m den 1,73 m messenden Gegner beträchtlich überragt. Es handelt sich zweifellos um einen hochklassigen Kampf, der ein anspruchsvolles Niveau wie auch einen dramatischen Verlauf in Aussicht stellt. Crawford kann auf eine acht Jahre währende Profikarriere zurückblicken, in der Ricky Burns und Yuriorkis Gamboa seine namhaftesten Gegner waren. Postol ist neun Jahre im Geschäft, wobei der Sieg über Matthysse sein bemerkenswertester Erfolg war.

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23. Juli: Gilberto Ramirez gegen Dominik Britsch

Gilberto Ramirez verteidigt den WBO-Titel im Supermittelgewicht gegen Dominik Britsch. Während der 24jährige Mexikaner in 34 Auftritten ungeschlagen ist, stehen für den vier Jahre älteren Herausforderer aus dem Team Sauerland 32 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche. Ramirez hatte sich am 9. April in Las Vegas überraschend souverän gegen Arthur Abraham durchgesetzt, der eine desolate Vorstellung bot und keine einzige Runde für sich entscheiden konnte. Der neue Champion träumt nun von einem Höhenflug, doch muß er sich zunächst gegen Britsch durchsetzen.

Der an Nummer elf der WBO-Rangliste geführte Herausforderer tritt als Außenseiter an, da er noch keinen hochklassigen Kontrahenten besiegt hat. Er mußte sich in der Vergangenheit den wenig bekannten Roberto Santos und Soufiene Ouerghi geschlagen geben, ohne dafür später Revanche zu nehmen. Seither hat er mit Slavisa Simeunovic, Aro Schwartz, Adnan Zilic und Suleyman Dag vier Aufbaugegner besiegt, die weit von der Weltspitze entfernt ihre Kreise ziehen.

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29. Juli: Adonis Stevenson gegen Thomas Williams

Der Kanadier Adonis Stevenson verteidigt den WBC-Titel im Halbschwergewicht in Quebec City gegen Thomas Williams. Während für den Weltmeister 27 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat der Herausforderer 20 Auftritte gewonnen, einen verloren und wird an Nummer neun der WBC-Rangliste geführt. Der 38jährige Stevenson hat sich 2013 durch einen Sieg in der ersten Runde über den damaligen US-Star Chad Dawson den WBC-Titel gesichert und seither sechsmal erfolgreich verteidigt. Er setzte sich gegen Tavoris Cloud, Tony Bellew, Andrzej Fonfara, Dimitri Suchotski, Sakio Bika und zuletzt im September 2015 gegen Tommy Karpency durch.

Der 28 Jahre alte Thomas Williams hat im August 2014 gegen Gabriel Campillo verloren, der ihm in der fünften Runde das Nachsehen gab. Für diese bislang einzige Niederlage seiner Karriere nahm er keine Revanche, wozu er vermutlich auch nicht imstande wäre, da ihm technisch versierte Kontrahenten wie der Italiener wenig liegen. Danach hat sich Williams gegen Michael Gbenga, Umberto Savigne und zuletzt im April gegen Edwin Rodriguez durchgesetzt. Mit einem Sieg in der zweiten Runde brachte sich der wie Stevenson in der Rechtsauslage boxende US-Amerikaner aus Maryland für einen Titelkampf gegen den Kanadier ins Gespräch.

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29. Juli: Eleider Alvarez gegen Chad Dawson

Der in 19 Kämpfen ungeschlagene Ranglistenerste des WBC im Halbschwergewicht, Eleider Alvarez, trifft in Quebec City auf den früheren Weltmeister Chad Dawson, für den 34 Siege und vier Niederlagen notiert sind. Bei seinem letzten Auftritt setzte sich der 32jährige Kolumbianer knapp nach Punkten gegen Isaac Chilemba durch und bekräftigte damit seinen Anspruch auf einen Titelkampf. Zuvor hatte er unter anderem gegen Anatoli Dudschenko, Ryno Liebenberg, Alexander Johnson, Edison Miranda, Shawn Hawk und Nicholson Poulard die Oberhand behalten.

Dawsons vielversprechende Karriere brach 2012, als er das Risiko einging, im Supermittelgewicht gegen Andre Ward anzutreten, der ihn in der zehnten Runde besiegte. Seither hat er 2013 in der ersten Runde gegen Adonis Stevenson sowie 2014 knapp nach Punkten gegen Tommy Karpency verloren und drei weniger bedeutsame Auftritte gewonnen, zuletzt gegen Shujaa El Amin und Cornelius White.

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30. Juli: Leo Santa Cruz gegen Carl Frampton

Leo Santa Cruz verteidigt den Titel des WBA-Superchampions im Federgewicht im Barclays Center in Brooklyn gegen Carl Frampton. Damit kommt ein Kampf zustande, der schon geraume Zeit im Gespräch war. Um ihn möglich zu machen, legte der 29jährige Nordire die Gürtel der Verbände IBF und WBA im Superbantamgewicht, die er im Februar durch einen hauchdünnen Punktsieg über den Engländer Scott Quigg zusammengeführt hatte, nieder und tritt im höheren Limit gegen den zwei Jahre jüngeren Weltmeister an.

Santa Cruz, für den 32 Siege sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, war bereits IBF-Champion im Bantamgewicht und WBA-Weltmeister im Superbantamgewicht. Im August 2015 sicherte er sich durch einen Punktsieg gegen Abner Mares den vakanten WBA-Titel im Federgewicht. Bei seiner ersten Titelverteidigung traf er am 27. Februar in Anaheim auf Kiko Martinez, der sich in der fünften Runde geschlagen geben mußte. Frampton, der in 22 Kämpfen ungeschlagen ist, tritt zum zweiten Mal in den USA an. Im Juli 2015 verteidigte er seinen IBF-Titel im Superbantamgewicht in El Paso durch einen einstimmigen Punktsieg erfolgreich gegen Alejandro Gonzalez. Im Februar 2016 folgte dann der Sieg über Scott Quigg, durch den der Nordire Weltmeister zweier Verbände wurde und damit seinen Marktwert beträchtlich steigerte.

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6. August: Andre Ward gegen Alexander Brand

Andre Ward trifft vor heimischem Publikum in Oakland auf Alexander Brand. Während der frühere Champion im Supermittelgewicht in 29 Auftritten ungeschlagen ist, stehen für seinen an Nummer sechs der WBC-Rangliste geführten Gegner 25 Siege und eine Niederlage zu Buche. Der 32jährige Kalifornier tritt damit gegen einen sieben Jahre älteren Kontrahenten aus der niedrigeren Gewichtsklasse an. Daß Brand deshalb ausgewählt worden ist, weil man ihn für eine ideale Vorbereitung auf Andre Wards Kampf gegen Sergej Kowaljow am 19. November hält, ist unwahrscheinlich.

Alexander Brand kann auf eine lange Amateurlaufbahn zurückblicken, hat aber während seiner sieben Jahre währenden Profikarriere zumeist relativ schwache Gegner besiegt. Sein namhaftester Kontrahent war Badou Jack, dem er sich im Mai 2012 geschlagen geben mußte. Seither hat er acht Auftritte gewonnen, wobei er am 5. Dezember 2015 enorme Probleme hatte, um sich schließlich gegen den 28jährigen russischen Halbschwergewichtler Medsid Bektemirow knapp nach Punkten durchzusetzen.

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21. August: Errol Spence gegen Leonard Bundu

Der aufstrebende Weltergewichtler Errol Spence trifft im neuen Amphitheater in Coney Island auf Leonard Bundu. Es handelt sich um einen Ausscheidungskampf der IBF, dessen Sieger Pflichtherausforderer des Weltmeisters Kell Brook aus England wird. Der 26jährige Spence gehörte 2012 der US-amerikanischen Olympiastaffel an und wechselte noch im selben Jahr ins Profilager. Dort ist er in 20 Kämpfen ungeschlagen und wird als die Zukunft der Gewichtsklasse gehandelt. Der Ranglistenzweite der IBF hat sich zuletzt immer anspruchsvollere Gegner ausgesucht und will diesen Standard fortan halten.

Der 41 Jahre alte Bundu dürfte sich als handfester Prüfstein auf diesem Weg erweisen. Er trat bei den olympischen Spielen 2000 für die italienische Mannschaft an und hat als Profi 33 Siege, eine Niederlage sowie zwei Unentschieden vorzuweisen. 2014 bereitete er Keith Thurman mit seiner Schnelligkeit, aggressiven Kampfesweise und Gefährlichkeit in der Nahdistanz beträchtliche Probleme. Thurman entzog sich diesem Druck durch beständiges Ausweichen und behielt dank seiner Konter die Oberhand. Zuletzt hat sich Bundu gegen die wenig bekannten Pablo Munguia und Jussi Koivula durchgesetzt.

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17. September: Saul "Canelo" Alvarez gegen Liam Smith

Saul "Canelo" Alvarez fordert im MGM Grand in Las Vegas Liam Smith heraus, den WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht aus England. Der 26jährige Mexikaner, für den 47 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, geht damit den Weg des geringsten Widerstands. Wenngleich der ein Jahr ältere Champion aus Liverpool mit 23 gewonnenen Kämpfen und einem unentschieden beendeten Auftritt ungeschlagen und Titelverteidiger ist, tritt er als krasser Außenseiter an. Smith hat sich 2015 durch einen Sieg über John Thompson den Gürtel gesichert und seither gegen Jimmy Kelly und Predrag Radosevic verteidigt. Er ist selbst in England kein großer Star und in den USA gänzlich unbekannt.

Damit meiden "Canelo" und sein Promoter Golden Boy nicht nur den gefürchteten Gennadi Golowkin im Mittelgewicht, sondern auch in der niedrigeren Gewichtsklasse die gefährlichen Weltmeister Jermall und Jermell Charlo sowie Erislandy Lara. Schon bei seinen Siegen über James Kirkland und Amir Khan hatte Alvarez die körperlichen Vorteile auf seiner Seite. Nun ruft er erneut den Vorwurf auf den Plan, sein Aufstieg zum angeblichen Superstar der Branche sei mit handverlesenen Gegnern gefüttert. Die Hausmacht des Mexikaners ist seine riesige Fangemeinde, die ihm bislang stets die Treue gehalten hat. Da der Sender HBO den Kampf im Pay-TV vermarktet, könnte allerdings eine enttäuschende Quote für ein böses Erwachen sorgen.

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17. September: Luis Ortiz gegen Alexander Ustinow

Luis Ortiz, vermutlich der weltbeste Akteur im Schwergewicht nach Deontay Wilder, gibt im MGM Grand in Las Vegas eine weitere Kostprobe seines außergewöhnlichen Könnens. Der in 25 Kämpfen ungeschlagene Interimschampion der WBA trifft auf den Weißrussen Alexander Ustinow, der mit einer Bilanz von 33 Siegen und einer Niederlage derzeit an Nummer drei der WBA-Rangliste geführt wird. Das Duell der beiden imposanten Erscheinungen könnte kaum besser plaziert sein, da es im Vorprogramm des mexikanischen Superstars Saul "Canelo" Alvarez stattfindet.

Der 37jährige Luis Ortiz bot in einem Kampf gegen Bryant Jennings die beste Leistung seiner Profikarriere. Er variierte immer wieder seine Kampfesweise und brachte Facetten seines Könnens ins Gefecht brachte, die man nie zuvor bei ihm entdeckt hatte. Nachdem Jennings in der siebten Runde die Segel gestrichen hatte, attestierte man Ortiz einen makellosen Auftritt. In seinem letzten Kampf setzte sich der Kubaner am 5. März in Washington D.C. vorzeitig gegen den 44jährigen Tony Thompson durch.

Der 39 Jahre alte Alexander Ustinow bezog die einzige Niederlage seiner Karriere durch den Bulgaren Kubrat Pulew, der ihn 2012 in einem Ausscheidungskampf besiegte. Seither hat der Weißrusse sechs Auftritte gewonnen und dabei David Tua, Ivica Perkovic, Travis Walker, Chauncy Welliver, Maurice Harris und Konstantin Airich in die Schranken gewiesen. Mit einer Größe von 2,02 m überragt er Ortiz zwar um neun Zentimeter, doch dürfte dieser Vorteil nicht ausreichen, um die boxerische Überlegenheit des Kubaners zu kompensieren.

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17. September: Krzysztof Glowacki gegen Oleksandr Ussyk

Der in 26 Kämpfen ungeschlagene Pole Krzysztof Glowacki verteidigt den WBO-Titel im Cruisergewicht in Gdansk gegen den Ranglistenersten und Pflichtherausforderer Oleksandr Ussyk aus der Ukraine, für den neun Siege zu Buche stehen. Glowacki hatte im August 2015 für eine Überraschung gesorgt, als er den langjährigen Weltmeister Marco Huck geschlagen auf die Bretter schickte. Bei seinem letzten Auftritt behielt er im April gegen den früheren IBF-Champion Steve Cunningham die Oberhand, der sich einstimmig nach Punkten geschlagen geben mußte. Der 29jährige Pole erzielte dabei in der zweiten Runde zwei Niederschläge und schlug den Herausforderer dann im elften und zwölften Durchgang erneut zu Boden.

Der gleichaltrige Oleksandr Ussyk gewann bei den Olympischen Spielen 2012 in London die Goldmedaille im Schwergewicht. Er konnte also auf eine erfolgreiche Amateurlaufbahn aufbauen, als er Ende 2013 ins Profilager wechselte. Wenngleich er dort weit weniger Kämpfe als Glowacki bestritten hat, weiß er fast alle Vorteile auf seiner Seite. Er ist mit 1,90 m sieben Zentimeter größer, technisch versierter und wohl auch schlagstärker als der Pole.

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19. November: Sergej Kowaljow gegen Andre Ward

Der mit hohen Erwartungen befrachtete Kampf zwischen Sergej Kowaljow und Andre Ward im Halbschwergewicht geht in der T-Mobile Arena in Las Vegas über die Bühne und wird vom Sender HBO im Pay-TV übertragen. Der 33jährige Russe ist mit einer Bilanz von 29 Siegen und einem Unentschieden Weltmeister der Verbände WBA, WBO und IBF, weshalb er als führender Akteur dieser Gewichtsklasse gilt. Sein ein Jahr jüngerer Herausforderer aus Oakland ist in 29 Kämpfen ungeschlagen und dominierte vordem das Supermittelgewicht, wo er zuletzt keine angemessenen Gegner mehr fand und deshalb sein Glück im höheren Limit sucht.

Kowaljow und Ward haben jeweils einen Vertrag mit dem Sender HBO über drei Kämpfe abgeschlossen, dessen krönender Abschluß ihr Duell gegen Ende des Jahres sein soll. Beide müssen zuvor noch einen Auftritt im Sommer ungeschlagen überstehen, da eine unverhoffte Niederlage das Gesamtkonzept durchkreuzen würde, den herausragenden Akteur im Halbschwergewicht zu ermitteln. Andre Ward hat sich bei seinem Debüt im höheren Limit am 26. März klar nach Punkten gegen den bis dahin unbesiegten Sullivan Barrera durchgesetzt. Er tritt am 6. August in seiner Heimatstadt Oakland gegen Alexander Brand an. Der in Los Angeles lebende Sergej Kowaljow verteidigt seine drei Titel am 11. Juli in Ekaterinburg gegen Isaac Chilemba.

1. Juli 2016


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