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ATOM/724: Atommüllentsorgung am Ende - Gorleben stoppen! (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung vom 10. September 2009

Atommüllentsorgung am Ende - Gorleben stoppen!


Die Atommüllentsorgung ist am Ende. Die jetzt bekannt gewordenen politischen Manipulationen bei der Auswahl des Salzstocks in Gorleben müssen nun endgültig dazu führen, dass dieses Projekt für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle aufgegeben wird.

"Allein aus politischen Motiven ist Gorleben zum Standort für die Endlagersuche gemacht worden - das ist jetzt eindeutig. Die von Gutachtern und Wissenschaftlern dargelegten Sicherheitsmängel wurden ignoriert und ins Gegenteil verdreht. Nur mit Lügen und Verdrehungen war es offenbar möglich, die erforderliche Entsorgung für die gefährlichen Atomkraftwerke vorzutäuschen", sagt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD.

"Damit ist das gesamte Entsorgungskonzept für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle endgültig gescheitert. Die Voraussetzung für den Betrieb von Atomkraftwerken - die gesicherte Entsorgung - ist jetzt nicht mal mehr auf dem Papier vorhanden. Eine weitere Produktion von Atommüll in den Atomkraftwerken muss jetzt sofort gestoppt werden", so Seifert weiter.

Die gesamt Atommüllentsorgung wird immer mehr zu einem umweltpolitischen Desaster. Wie in Gorleben sind auch in den Atommülllagern ASSE II und Morsleben aus politischen Motiven sämtliche Sicherheitsbedenken vom Tisch gewischt worden. In Morsleben trägt die Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür die Verantwortung. Als damalige Bundesumweltministerin genehmigte sie die Einlagerung großer Atommüllmengen aus westdeutschen AKWs, obwohl Sachverständige aus dem Bundesamt für Strahlenschutz und den zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt warnten, dass die Stabilität des Salzstocks in Morsleben nicht gewährleistet sei.

Seit Jahren wird nun auf Kosten der SteuerzahlerInnen mit Notmaßnahmen versucht, den Einsturz des Lagers zu verhindern. Die Kosten liegen bei etwa 2,5 Mrd. Euro. Trotz dieser Maßnahmen droht derzeit ein schwerer Deckeneinsturz in Morsleben, der möglicherweise an der Oberfläche wie ein Erdbeben wahrgenommen werden könnte.

Auch für ASSE II ist inzwischen bekannt, dass Hinweise auf gravierende Sicherheitsmängel ignoriert worden sind. Als Forschungsstätte getarnt, diente ASSE II dazu, den beim Betrieb der AKWs anfallenden Strahlenmüll auf billige Weise zu vergraben. Nur so konnte in der Öffentlichkeit der Eindruck aufrecht erhalten werden, als habe man die Endlagerung von Atommüll im Griff. Heute dringen großen Mengen Wasser unkontrolliert in den maroden Salzstock ein und auch der Einsturz dieses Lagers ist nicht auszuschließen.

"Die Atommülllagerstätten Morsleben und ASSE II drohen zu einer Katastrophe zu werden, Sicherheitsbedenken wurden dort ebenso ignoriert, wie bei der Standortwahl von Gorleben. Jetzt muß endlich damit Schluss sein: Gorleben muß als Standort für die weitere Erkundung sofort beendet werden!" fordert Dirk Seifert.


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Quelle:
Pressemitteilung, 10.09.2009
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2009