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ATOM/812: Spontandemo - Schwarzbau Gorleben durchboxen- nicht mit uns! (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 15. März 2010

Spontandemo - Schwarzbau Gorleben durchboxen- nicht mit uns!


Aus Protest gegen die Ankündigung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, den Salzstock Gorleben "ergebnisoffen", aber alternativlos (!) auf seine Eignung als Atommüllendlager prüfen zu lassen, kam es heute zu ersten spontanen Protesten im Wendland. Atomkraftgegner und Mitglieder der Bäuerlichen Notgemeinschaft protestierten mit Traktoren und Transparenten vor den Toren des sogenannten "Erkundungsbergwerks".

Mehrere Anti-Atom-Aktivisten ketteten sich an Trecker, die Zufahrt zum Schwarzbau Gorleben war versperrt. Begleitet von über 50 entschlossenen Anwohnern des Milliardengrabes, machen die Menschen auf das Versagen der Politik aufmerksam: während der Bundesumweltminister heute in Berlin bekannt gab, weiter nach Bergrecht die Arbeiten in Gorleben fortzusetzen, zeigen die Menschen Zivilcourage. "Seit Jahrzehnten werden in Gorleben Milliarden verbuddelt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wir haben in den 33 Jahren seit der Standortvorfestlegung Gorlebens Umweltminister kommen und gehen sehen. Ein Durchboxen von Gorleben auf dem Rücken der Bevölkerung wird es nicht geben. Das Eingeständnis "Gorleben geht gar nicht" ist überfällig", bekräftigt die Vorsitzende der Bürgerinitiative, Kerstin Rudek.

"Wir haben aktuell in Niedersachsen mit der Rückholung des Atommülls aus der Asse zu tun, es handelt sich dabei um eine Größenordnung von 4,5 Milliarden Euro - ohne dass der Verbleib des Atommülls überhaupt geklärt wäre", so der Vorsitzende des Atomausschusses vom Landkreis Lüc

how-Dannenberg, Martin Donat. "In der Asse liegt jedoch nur 1% des bundesdeutschen Atommülls. Minister Röttgen spricht hier aber über 99% des Atommülls. Der Salzstock Gorleben weist Wassergängigkeiten wie die Asse auf. Was ein Weiterbau in Gorleben bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausmalen."

"Koalitionspapiere sind geduldig, wir nicht. Schluss mit den Nebelkerzen um Gorleben, es gibt kein Endlager, die einzige logische Konsequenz: Atomkraftwerke abschalten!" fordert die BI angesichts des tagespolitischen Eiertanzes von Röttgen in Berlin. Minister Röttgen wird seiner Verantwortung nicht gerecht, das Verfahren wie im europäischen Ausland ganz von vorne zu beginnen. Sein Vorgehen ist auf Salz gebaut.


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Quelle:
Pressemitteilung, 15.03.2010
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero@bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2010