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FORSCHUNG/077: Potentialabschätzung ausgewählter Abfallströme für die Vorbereitung zur Wiederverwendung (Uni Augsburg)


Universität Augsburg - 29. April 2016

Potentialabschätzung ausgewählter Abfallströme für die Vorbereitung zur Wiederverwendung

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fördert ein neues Projekt des Resource Lab der Universität Augsburg.


Augsburg/Ath/KPP - Die Potentialabschätzung ausgewählter Abfallströme für die Vorbereitung zur Wiederverwendung ist Inhalt einer Studie, die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit rund 200.000 Euro gefördert wird. Bearbeitet wird diese Studie vom Resource Lab der Universität Augsburg, einer gemeinsamen Forschungsgruppe der Lehrstühle für Production & Supply Chain Management und für Ressourcenstrategie.

Den hohen Stellenwert einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf zum Projektstart der Universität Augsburg. "Natürliche Ressourcen sind die Grundlage unseres Lebens. Durch einen effizienten Umgang mit unseren endlichen Rohstoffen machen wir Bayern zukunftssicher und können dem Klimawandel begegnen. Der zunehmende Verbrauch von Rohstoffen bedeutet auch mehr schädliche Umweltauswirkungen. Wir müssen daher mit unseren natürlichen Ressourcen sparsam umgehen", so Scharf.

Die Verankerung der Vorbereitung zur Wiederverwendung als zweite Hierarchiestufe der europäischen Abfallrahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/98/EG) ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung einer nachhaltigen, ressourceneffizienten und langfristig wettbewerbsfähigen Wirtschaft.

Wieder- und Weiterverwendung von Gütern führt zu einer Verlängerung der Lebensdauer und Nutzungsphase. Güter, die einer Wiederverwendung zugeführt werden können, schaffen ökonomische, ökologische und soziale Vorteile, da Kosten, Emissionen, Energie und Ressourcen eingespart werden sowie Arbeitsplätze geschaffen werden können. Gleichzeitig werden schädliche Auswirkungen von Abfällen auf Mensch und Umwelt verringert und die Zielsetzung des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes unterstützt. Denn spätestens im Jahre 2020 sollen das Recycling von Siedlungsabfällen und die Vorbereitung zur Wiederverwendung insgesamt 65 Gewichtsprozent betragen. Für die Stoffströme zum Recycling liegen aus unterschiedlichsten Bereichen bereits Daten vor. Für die Vorbereitung zur Wiederverwendung jedoch sind bisher weder für Bayern noch für andere Teile Deutschlands quantitative Basisdaten zu relevanten Stoffströmen vorhanden.

Die Leiterin des Resource Lab, Dr. Andrea Thorenz, erläutert die Ziele des Projektes: "Um die Potentiale für regionale Entscheidungsträger zu spezifizieren, werden wir zunächst Abfallströme, wie beispielsweise Elektrik- und Elektronikschrott, analysieren und quantifizieren, um auf dieser Grundlage sowohl Potentialabschätzungen als auch Marktanalysen durchzuführen. Zur Stärkung der Attraktivität der Vorbereitung zur Wiederverwendung werden die Ergebnisse hinsichtlich der Effektivität, technischen Machbarkeit und der Wirtschaftlichkeit evaluiert".

Zum Resource Lab der Universität Augsburg:

Das zweijährige Vorgängerprojekt zum Thema "Entwicklung eines Leitfadens zur kommunalen Abfallvermeidung", das ebenso vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziert wurde, ist Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen worden. Darüber hinaus sind derzeit im Resource Lab Projekte des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Bearbeitung.

www.resource-lab.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 29.04.2016
Universität Augsburg
Pressestelle
86135 Augsburg
Tel: 0821/598-2094
E-Mail: info@presse.uni-augsburg.de
Internet: www.uni-augsburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2016

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