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ATOM/1025: Warnung vor neuer Atommüllhalle in Gronau (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. / Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau - 7. Januar 2014

Drohende Inbetriebnahme: Warnung vor neuer Atommüllhalle in Gronau



Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau hat vor der drohenden Inbetriebnahme der Uranmüllhalle an der Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau gewarnt. Der Bau der Lagerhalle, die nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert ist, wurde bereits 2005 von der damaligen rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf genehmigt. In der Halle sollen zukünftig 60.000 Tonnen Uranoxid eingelagert werden. Als Zeitpunkt der Inbetriebnahme wurde im letzten Jahr wiederholt allgemein "2014" genannt.

In den letzten Jahren wurde in großen Mengen Uranmüll in Form von Uranhexafluorid von Gronau nach Frankreich transportiert. Dort sollte das Material in Uranoxid und Fluor aufgetrennt werden. Das Uranoxid soll dann erneut auf die lange Reise nach Gronau geschickt werden. Mangels Endlager soll das radioaktive Material in der neuen Lagerhalle in Gronau, unweit der niederländischen grenze, deponiert werden. Der Öffentlichkeit wurde bisher nicht mitgeteilt, wieviel abgereichertes Uranhexafluorid bisher von Gronau nach Frankreich transportiert wurde, wieviel Uranoxid daraus herausgelöst wurde und wann der Rücktransport nach Gronau beginnen soll.

Bürgerinitiativen wie der AKU Gronau, das Aktionsbündnis Münsterland und Verbände wie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisieren die hochgefährlichen Transporte und den ständigen Atommülltourismus zwischen der Bundesrepublik und Frankreich. Die Urantransporte gefährden auch die Bevölkerung weitab der Urananreicherungsanlage, z. B. wenn sie mit Sonderzügen das Ruhrgebiet und das Rheinland durchqueren.

Für die Anti-Atomkraft-Bewegung kann es nur eine Konsequenz geben: Die Urantransporte müssen von der NRW-Landesregierung, wie im Koalitionsvertrag versprochen, gestoppt werden, das neue Uranlager in Gronau darf nicht in Betrieb gehen und die gesamte Urananreicherungsanlage muss sofort stillgelegt werden, damit in ihr nicht ständig weiterer Atommüll produziert wird.

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 07.01.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2014