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AKTION/039: NABU startet Aktion "Fledermäuse willkommen" im Landkreis Birkenfeld (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 11. Dezember 2010

Glück auf - Fledermäuse sind im Historischen Kupferbergwerk willkommen

NABU startet Aktion "Fledermäuse willkommen!" im Landkreis Birkenfeld


Der NABU Rheinland-Pfalz hat am 10. Dezember das Historische Kupferbergwerk in Fischbach an der Nahe, als erstes Fledermausquartier im Landkreis Birkenfeld, geehrt. Tief im Bergwerk überreichten die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad und der NABU- Vorsitzende Siegfried Schuch dem Betriebsleiter Ulrich Münstermann neben einer Urkunde auch die "Fledermäuse willkommen!" - Plakette, die zukünftig den Eingang zum Stollen schmücken wird.

Sicherlich haben bereits im Mittelalter Fledermäuse die Stollen des damals noch aktiven Kupferbergwerkes für ihren Winterschlaf genutzt. Bestimmt wussten die Bergleute zu dieser Zeit noch nicht, dass ihre geflügelten Wintergäste in China als Glücksbringer verehrt werden. Doch Glück brachten die nachtaktiven Säugetiere trotzdem, denn das Fischbacher Kupfer war im ganzen Land für seine hohe Qualität bekannt. Heute sind die Bergleute weg und die Stollen des historischen Kupferbergwerkes werden von zahlreichen Besuchern bestaunt. Die Fledermäuse sind trotzdem geblieben. Hunderte von ihnen verdanken es dem großen Einsatz der Fledermausschützer Dr. Andreas Kiefer und Christian Jungmann und der besonderen Rücksichtnahme der Bergwerksbetreiber, dass sie hier ungestört ihren Winterschlaf halten können. Unter den zahlreichen Arten, die jedes Jahr bei der Zählung dokumentiert werden, sind auch die seltene Bechsteinfledermaus und die Wimperfledermaus. Beide Arten stehen in ganz Europa unter besonderem Schutz.

Umweltministerin Conrad: "In Rheinland-Pfalz stehen Fledermäuse stehen seit Jahrzehnten im Zentrum unserer Aufmerksamkeit im Naturschutz. In diesem Jahr wurde das Mausohr als eine von 25 weiteren Arten zur Verantwortungsart für Rheinland-Pfalz erklärt. Der Schutz der Fledermäuse in intensiv genutzten Gebäuden ist ohne die Eigentümer und das Engagement vieler aktiver ehrenamtlicher Helfer gar nicht möglich. Nur so kann ein positives Umfeld für Fledermäuse geschaffen werden und ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser Tiere geleistet werden. Das historische Besucherbergwerk in Fischbach ist darüber hinaus ein besonderes Beispiel dafür, wie man mit viel gegenseitigem Verständnis Tourismus und Naturschutz miteinander verbinden kann."

Entgegen der landläufigen Meinung suchen Fledermäuse aber nicht nur in Höhlen, Stollen, Burgen oder Kirchen eine Unterkunft. Viele von ihnen sind darauf angewiesen, auch in unseren Häusern eine Bleibe zu finden. Denn nicht nur für den Winterschlaf müssen die Tiere ungestört sein, sie brauchen auch im Sommer Quartiere, in denen sie als heimliche Untermieter ihre Jungen aufziehen oder einfach nur den nächsten Tag verschlafen können. Gerade an Häusern werden die Tiere aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise häufig nicht bemerkt und finden bei Renovierungsarbeiten den Tod. Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause geben oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen unermesslich wertvollen Beitrag zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser. Dieses besondere Engagement für den Schutz unserer heimischen Fledermäuse will der NABU zukünftig landesweit ehren und mit der Plakette "Fledermäuse willkommen!" auszeichnen.

Die Aktion "Fledermäuse willkommen!" startete am 1. Dezember 2010 und wird gemeinsam vom NABU und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz getragen. Zudem unterstützen die Experten des Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz, die sich schon seit Jahren für die heimischen Fledermäuse stark machen, die Aktion tatkräftig.

Der NABU ruft nun auch die Fledermausfreunde im Landkreis Birkenfeld dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen und sich um die Auszeichnung "Fledermäuse willkommen!" zu bewerben.

Weitere Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, Postfach 16 47, 55006 Mainz, Tel.: 06131/140 39-29, email: fledermaus@NABU-RLP.de, Internet: www.fledermäuse-willkommen.de


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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz, 11.12.2010
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Tel.: 06131/14039-0, Fax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2010