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AKTION/159: "Stunde der Wintervögel" geht in die Verlängerung - Erste Ergebnisse (NABU SH)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - 6. Januar 2014
Natur erleben/Vögel

"Stunde der Wintervögel" geht in die Verlängerung

Haussperling ist nach erster Auswertung Deutschlands häufigster Wintervogel



Berlin / Neumünster - Nach dem Aktionswochenende "Stunde der Wintervögel" gehen der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dank Dreikönigstag heute mit einem vierten Beobachtungstag in die Verlängerung. Bis Montagmittag haben fast 40.000 Teilnehmer aus 28.000 Gärten 1,1 Mio. Vögel gemeldet.

Insgesamt zeigen sich in den Gärten und Parks etwas weniger Vögel als im Vorjahr, im Durchschnitt genau 40 je Beobachtungsort und damit acht Prozent weniger. Während die Rückgänge bei fast allen Arten gering ausfallen oder mit der warmen Winterwitterung zu erklären sind, machen sich die Vogelschützer Sorgen um den dramatischen Rückgang des Grünfinken mit minus 30 Prozent. "Grünfinken waren 2013 besonders vom sogenannten 'Grünfinkensterben' betroffen, hervorgerufen durch Trichomoniasis, den Befall durch einzellige Parasiten", sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. Auch Schleswig-Holstein verzeichnet aktuell einen Rückgang um fast 25%.

An der Spitze hat der Haussperling vorläufig den Vorjahressieger Kohlmeise überholt. "Dies war zu erwarten", erklärt Lachmann. "Während der Haussperling ganzjährig und unabhängig vom Wetter fast immer in unseren Gärten lebt, zieht es die Kohlmeise vor allem in kalten Wintern aus den umliegenden Wäldern und aus dem kalten Osteuropa in unsere Gärten. Aufgrund des milden Winters ist die Kohlmeise daher momentan nicht so häufig wie sonst in unseren Gärten zu sehen." In Schleswig-Holstein landet die Kohlmeise nur noch auf Platz 4. Dafür hat hier der Feldsperling erneut deutlich zugelegt und landet auf Platz 2, ein Trend, der auch schon bei uns für die Schwesteraktion, die Stunde der Gartenvögel im Mai, bestätigt ist.

Kaum anwesend sind klassische Wintervögel wie Wacholderdrosseln oder Bergfinken und Erlenzeisige. Dazu ist dieser Winter offensichtlich zu mild, als dass sie in größerer Zahl in den Gärten erscheinen.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Auch heute noch kann von einem ruhigen Plätzchen aus beobachtet und gemeldet werden. Dazu wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig gesichtet werden konnte. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 14. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort live ausgewertet.

Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Neben der wissenschaftlichen Datenerhebung sind für den NABU und den LBV bei dieser Aktion ebenso wichtig, die engagierten Zähler auf die Natur vor der Haustür aufmerksam zu machen und zur naturnahen Gestaltung von Gärten als Lebensraum für Vögel zu motivieren.

Einen kommentierten Zwischenstand finden Sie unter:
www.NABU.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/ergebnis/16466.html

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Quelle:
Presseinformation, 06.01.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/59 81
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2014