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MELDUNG/263: Sea Shepherd-Schiffe legen Zwischenstopps in Frankreich und Deutschland ein (Sea Shepherd)


Sea Shepherd Global - Donnerstag, 16. April 2015

Sea Shepherd-Schiffe legen Zwischenstopps in Frankreich und Deutschland ein


Ende April werden die Sea Shepherd-Schiffe Sam Simon und Bob Barker nach dem Abschluss der äußerst erfolgreichen Kampagne zur Verteidigung des Südpolarmeers Operation Icefish zum ersten Mal in Europa anlegen.

Die Sam Simon wird am 25. April in den Hafen von La Rochelle im Südwesten Frankreichs einlaufen, wo sie einen 24-stündigen Aufenthalt haben wird, bevor sie nach Bremen weiterfährt. Die Bob Barker wird voraussichtlich am Dienstag, den 28. April in Bremen eintreffen.

Es wird für beide Schiffe der erste Aufenthalt in Europa sein, seit sie von Sea Shepherd erworben wurden.

Um Captain Sid Chakravarty und die Crew der Sam Simon in Frankreich zu begrüßen, werden der Sea Shepherd-Gründer und derzeit in Paris wohnhafte Captain Paul Watson und die Direktorin von Sea Shepherd Frankreich, Lamya Essemlali, vor Ort sein.

"Frankreich begrüßt die Sam Simon und den Abschluss einer beispiellosen und historischen 25.000 Seemeilen langen und 144 Tage dauernden Kampagne, die einen großartigen Erfolg gegen die Antarktisdorsch-Wilderer des Südpolarmeers gezeigt hat", sagte Captain Watson.

Captain Chakravarty sagte: "Nach der Verteidigung des Südpolarmeers und einer Jagd der Wilderer über 140 Tage und vier Ozeane tragen die Sea Shepherd-Schiffe und ihre Crew ihre unvergängliche Hingabe nun nach Europa. Das erste Mal seit vier Jahren steuern die Schiffe Europa an, damit Reparaturen und Wartungsarbeiten vorgenommen werden können, bevor sie in den folgenden Monaten ihre Arbeit für den Planeten fortsetzen können. Es ist ein Moment der Freude und des Feierns, nach so vielen Monaten an die sicheren Ufer des Festlands zurückkehren zu können."

Die Crew der Bob Barker und Captain Peter Hammarstedt werden in Deutschland vom leitenden Direktor von Sea Shepherd Global, Captain Alex Cornelissen, und dem Direktor von Sea Shepherd Deutschland, Sven Matthiessen, begrüßt werden.

Captain Cornelissen sagte: "Ich bin sehr froh darüber, den Captains und der Crew der Bob Barker und der Sam Simon persönlich für ihren großartigen Einsatz auf dieser unglaublichen Reise danken zu können und sie in Europa willkommen zu heißen - einer langjährigen Hochburg der Unterstützung für Sea Shepherd. Sie alle sind Helden, die Umweltschutzgeschichte geschrieben haben. Die Wirkung dieser Kampagne wird noch Jahre andauernd und ich hoffe, dass viele Menschen kommen, um ihre Unterstützung zu zeigen."

"Es ist eine Ehre für die Bob Barker, nach Deutschland zu fahren und wir freuen uns darauf, unseren europäischen Unterstützern persönlich danken zu können. Sie haben maßgeblich zum Erfolg beigetragen, nicht nur bei Operation Icefish, sondern bei all unseren Kampagnen, und wir freuen uns sehr, diesen Sieg mit ihnen zu teilen," sagte Captain Hammarstedt.

Operation Icefish begann im Dezember 2014, als die Sam Simon und die Bob Barker ablegten, um die abgelegenen Weiten des Südpolarmeers zu patrouillieren. "Die Schiffe waren auf der Suche nach den letzten sechs Antarktisdorsch-Wildererschiffen - von Sea Shepherd "Bandit 6" genannt - welche dafür bekannt sind, illegal in den antarktischen Gewässern zu fischen.

In den folgenden viereinhalb Monaten gelangen Sea Shepherd einige verheerende Schläge gegen die illegalen Fischereiaktivitäten der Bandit 6.

Am 17. Dezember, nur zwei Wochen nach Beginn der Kampagne, gelang es der Bob Barker, das berüchtigtste der Wildererschiffe, die Thunder, in den Gewässern der Banzare Bank in der Antarktis abzufangen. Die Bob Barker begann daraufhin eine weltrekordbrechende Verfolgung, die 110 Tage andauerte.

Am 25. Dezember begann die Sam Simon äußerst schwierige Maßnahmen, um die illegalen Stellnetze einzusammeln, die von der Thunder zurückgelassen wurden, als sie vor der Bob Barker flüchtete. Die konfiszierten Netze von insgesamt 72 Kilometern Länge wurden den Behörden in Mauritius als Beweis der illegalen Fischereiaktivitäten der Thunder übergeben.

Am 2. Februar fing die Sam Simon zwei weitere Schiffe der Bandit 6, die Kunlun und die Yongding, in australischen Gewässern ab, wobei die Kunlun aus ihren Jagdgründen im Südpolarmeer vertrieben wurde.

Im März wurden die Kunlun und ein weiteres Schiff der Bandit 6, die Viking, von den Behörden in Südostasien festgehalten. Die Ermittlungen wegen ihrer Verbrechen dauern gegenwärtig noch an.

Am 6. April wendeten sich die Ereignisse unvorhergesehen, und die Verfolgungsjagd der Thunder endete auf dramatische Weise, als das Schiff von seinem Kapitän und den Offizieren in den Gewässern von S’o Tomé und Príncipe, westlich der afrikanischen Küste, versenkt wurde. Sea Shepherd ist überzeugt davon, dass es sich bei diesem vorsätzlichen Akt der Sabotage um einen letzten Versuch gehandelt hat, Beweise für die Wilderei-Aktivitäten der Thunder zu vernichten.

Die 40 Besatzungsmitglieder der Thunder wurden von den Sea Shepherd-Schiffen gerettet und später am gleichen Tag den Behörden von São Tomé und Príncipe übergeben. Die Ermittlungen wegen ihrer Verbrechen dauern an.

Sea Shepherd Global

Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu erhalten und zu schützen.

Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der Direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

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Quelle:
Pressemitteilung, 16.04.2015
Sea Shepherd Global
Alexander Boersstraat 52, Amsterdam, 1071KZ
Niederlande
Internet: www.seashepherdglobal.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2015

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