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MELDUNG/287: Erstmalig Nachwuchs bei Wölfen im NABU-Schutzgebiet Grünhaus (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 10. Juli 2015

Erstmalig Nachwuchs bei Wölfen im NABU-Schutzgebiet

Das ehemalige Tagebaugebiet Grünhaus in Südbrandenburg entwickelt sich zum Wolfsland


Berlin - Erste Bilder einer Fotofalle bestätigen die Anwesenheit eines Wolfsrudels im NABU-Naturparadies Grünhaus in Südbrandenburg. Die Aufnahmen von Ende Juni 2015 zeigen einen rund acht Wochen alten Wolfswelpen, der einem Jungwolf durch die ehemalige Bergbaulandschaft folgt. "Wir freuen uns über den ersten Wolfsnachwuchs auf NABU-Land in Deutschland und hoffen, dass sich das Rudel dauerhaft in Grünhaus ansiedelt", sagt Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Das NABU-Naturparadies Grünhaus zwischen Lauchhammer und Finsterwalde bietet aufgrund seiner Größe von rund 2.000 Hektar und seiner Abgeschiedenheit ein ideales Jagd- und Rückzugsgebiet für den Wolf.


Wolf (auf dem Bild sind Stirn, Ohren und Rücken) mit Jungwolf (Kopf und Oberkörper) in hohem Gras, im Hintergrund Dickicht - Foto: © LUGV/Eiser

Wolfsnachwuchs im NABU-Schutzgebiet Grünhaus in Brandenburg
Foto: © LUGV/Eiser

Für Constanze Eiser, Biologin und ehrenamtliche Wolfsbeauftragte des brandenburgischen Landesumweltamtes (LUGV) bestätigen die Bilder, dass sich in dem niederlausitzer Schutzgebiet eine junge Wolfsfamilie angesiedelt hat. Auf Anregung der NABU-Stiftung beobachtet sie seit einigen Jahren das Wildtier in Grünhaus im Rahmen des Wolfsmonitorings, sucht nach Wolfsfährten und Kot und installiert Fotofallen. Unterstützung erhält sie dabei von Stefan Röhrscheid, NABU-Projektleiter in Grünhaus.

2013 glückte hier bereits der erste Fotonachweis von zwei Einzelwölfen. Im Jahr darauf zeigten Aufnahmen der Fotofalle einen Wolf auf Wildschweinjagd. Die Auswertung von Wolfsfährten ergab zudem, dass mindestens drei Wölfe regelmäßig durch das Naturparadies streiften. Doch der eindeutige Nachweis eines Rudels blieb bis jetzt aus.

Seitdem die NABU-Stiftung 2003 das ehemalige Braunkohle-Abbaugebiet erwarb, kann sich die Natur hier größtenteils frei von menschlicher Nutzung entwickeln. Heute kommen in dem abgeschiedenen Gebiet etwa 3.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten vor. Große Bestände an Wildschweinen, Rehen und Rothirschen bieten gute Nahrungsbedingungen für den Wolf. Das Gebiet ist bergbauliches Sperrgebiet und das Betreten auf eigene Faust verboten. Wer das Wolfsgebiet kennenlernen will, sollte sich einer geführten Wanderung anschließen. Wolfsfreunde können mit der Übernahme einer Patenschaft für einen Hektar Wildnis dafür sorgen, dass die Wolfsfamilie auch künftig in Grünhaus gut behütet leben kann.

Mehr zum Thema und Informationen zu den geführten Wanderungen unter
www.naturerbe.de

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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 87, 10.07.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2015

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