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MELDUNG/423: Leverkusener Siebenschläfer haben wieder Nachwuchs (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 28. Juli 2017

Leverkusener Siebenschläfer haben Nachwuchs

Webcam des NABU-Leverkusen gewährt Einblicke in Jungenaufzucht der heimlichen Bilche


Düsseldorf/Leverkusen - Nachdem auch in diesem Jahr schon viele schöne Situationen in den Leverkusener Siebenschläferhöhlen live zu beobachten waren, war es gestern endlich soweit - um 10:30 Uhr wurde der erste Nachwuchs in diesem Jahr gesichtet. "Diese Nisthöhle ist erst in den letzten Tagen belegt worden" so Regine Kossler, Projektkoordinatorin des seit März 2015 laufenden Leverkusener Siebenschläferprojekts. Das Muttertier habe viele Buchenblätter eingetragen, damit die Jungen weich und warm liegen und gut versteckt werden können, wenn sie selbst nachts auf Futtersuche geht.

Die meiste Zeit verbirgt die frisch gebackene Siebenschläfermutter ihre Kleinen noch vor den Augen der vielen Internet-Betrachter, die dank der im Rahmen des Projektes installierten Webcam die Jungenaufzucht jetzt wieder weltweit live im Internet verfolgen können. Nur für kurze Momente erlaubt die Siebenschläfermutter zurzeit einen Blick auf die Kleinen: Vier bis fünf nackte und blinde Leichtgewichte, die gerade einmal 5 Gramm auf die Waage bringen.. "So frisch nach der Geburt präsentieren sie sich noch in einem kräftigen rosa - aber diese Phase dauert nicht lange. Schon nach 12 Tagen wird das erste hellgraue Jugendfell gewachsen sein", erklärt Kossler.

Bei Siebenschläfern kommen die Jungen ohne Fell auf die Welt. Sehen könnten sie in den ersten Tagen auch noch nicht und sind daher vollkommen hilflos auf ihre Mutter angewiesen, die sich fürsorglich um sie kümmert. Über die Nistkastenkameras kann nun beobachtet werden, wie sie krabbeln und gesäugt werden. Kossler: "Da die Kleinen noch kein Fell haben und die Temperaturen recht kalt für den Sommer sind, werden sie häufig von der Mutter gewärmt und sind dann natürlich schwerer zu erkennen - Naturbeobachtungen brauchen halt ein wenig Geduld."

Durch die nährreiche Muttermilch wachsen die Jungen enorm schnell. In den kommenden sechs Wochen werden sie immer frecher und selbstständiger und trainieren ihre Fähigkeiten. Nach dieser Zeit unternehmen sie bereits die ersten Ausflüge in die Umgebung, kommen aber immer wieder in die Höhle zurück. Der Siebenschläfervater jedoch ist während der gesamten Aufzucht der Jungen nicht mehr zu sehen. "Wir haben bereits im vierten Jahr hintereinander Junge bei den Leverkusener Siebenschläfern" berichtet die NABU-Siebenschläferexpertin weiter. "In diesem Jahr hängen recht wenige Bucheckern an den Bäumen, so dass die Siebenschläfer vermehrt auf andere Früchte als Nahrung zurückgreifen werden."


Beobachtet werden können die Siebenschläfer über die Webcam des NABU-Leverkusen unter
www.nabu-nrw.de/wir-ueber-uns/infothek/webcam/index.html
oder direkt über die Projektseite
www.nabu-leverkusen.de/siebenschlaefer .
Online-Fans aus mehr als 45 Ländern der Erde besuchten die Webcam bisher.

Unter www.facebook.com/pages/Familie-Siebenschl%C3%A4fer-geheimnisvolle-Nachtschw%C3%A4rmer/709663329145777
findet man das Projekt Familie Siebenschläfer - geheimnisvolle Nachtschwärmer auch auf Facebook. Hier darf jeder gerne mitreden.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 46/2017, 28.07.2017
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juli 2017

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