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MELDUNG/484: Fernsehabend statt Auto fahren - Brennpunkte der Amphibienwanderung in Hamburg (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg - 4. März 2019

Amphibienwanderung: Fernsehabend statt Auto fahren

Molche, Frösche und Kröten machen sich auf den Weg in ihre Laichgebiete / BUND Hamburg ruft dazu auf, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen


Angesichts der feucht-warmen Witterung und der damit einsetzenden "Krötenwanderung" ruft der BUND dazu auf, abends möglichst nicht mit dem Auto loszufahren. Molche, Kröten und Frösche verlassen jetzt in hoher Zahl ihre Winterquartiere, um in ihre Laichgebiete zu wandern. Dabei überqueren die Tiere Wege und Straßen und werden zu Tausenden überfahren. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibien unterliegen dem besonderen Artenschutz und viele stehen auf der "Roten Liste der gefährdeten Arten".

"In den nächsten Tagen und Wochen sollten wir Autofahrten am Abend auf das absolut Notwendige reduzieren, das Fahrrad nutzen oder gleich zu Hause bleiben. Jeder Fernsehabend ist zurzeit besser, als mit dem Auto loszuziehen. Bei einer einzelnen Fahrt kommen oft zig Amphibien buchstäblich unter die Räder", warnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Wenn Autofahrten nicht zu vermeiden sind, empfiehlt der BUND, Nebenstrecken zu meiden, sehr umsichtig und langsam zu fahren und bekannte Brennpunkte (s. beiliegende Liste) ganz zu meiden. Da die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder leicht absinken, kann die Wanderung sich über mehrere Wochen verteilen, so der BUND.

Der BUND ruft auch explizit dazu auf, Kröten anzufassen und sie in deren Laufrichtung über die Straße tragen, um sie damit in Sicherheit zu bringen. Natürlich dürfe die eigene Sicherheit auf der Straße damit nicht gefährdet werden. Auf dem eigenen Grundstück rät der BUND dazu, "Amphibienfallen" wie etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abzudecken. Kellerabgänge müssten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.

Anlage: Brennpunkte der Amphibienwanderung in Hamburg

Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in Hamburg, nach Stadtteilen in alphabetischer Reihenfolge geordnet:

  • Bergstedt: Hamararakoppel
  • Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer Landweg
  • Blankenese: Mühlenberger Weg
  • Burgwedel: Grothwisch
  • Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
  • Eißendorf: Vahrendorfer Stadtweg
  • Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg
  • Francop: Neuenfelder Weg
  • Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des Falkenbergwegs und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
  • Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
  • Lemsahl: Eichelhäherkamp
  • Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
  • Neuenfelde: Nincoper Moorweg
  • Neugraben: Falkenbergsweg (insb. Buskehre)
  • Neuland: Neuländer Elbdeich
  • Niendorf: Bayenweg, Rahweg
  • Reitbrook: Vorderdeich
  • Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
  • Sasel: Bekwisch (temporäre Sperrung)
  • Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
  • Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen)
  • Wilhelmsburg: Einlagedeich, Siedenfelder Weg
  • Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer

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Quelle:
Presseinformation, 04.03.2019
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
Internet: www.bund.net/hamburg


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2019

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