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RAUBBAU/118: Fracking nicht mit uns - nicht weniger schädlich ... (Extinction Rebellion)


Extinction Rebellion - 5. Juni 2019

Extinction Rebellion protestiert gegen Bundesratsentscheidung für klimaschädliches Fracking-Gas


Berlin - Am Freitag, dem 07. Juni wird im Bundesrat im Eilverfahren über millionenschwere Investitionen für Flüssiggas-Infrastruktur entschieden.

Extinction Rebellion wird mit mehreren Organisationen ab 9.00 Uhr vor dem Bundesrat (Leibziger Str. 3-4) protestieren. Aus ihrer Sicht würde eine Entscheidung für diese Investitionen richtungsweisend eine extrem klimaschädliche Technologie befördern.

Die Aktivist_innen werden neben einer 9 Meter langen Gaspipeline mit einer symbolischen Tod Performance (Die-In) auf die Konsequenzen des Einsatzes von Fracking-Gas hinweisen.

"Ohne große Debatte in der Bevölkerung soll hier eine Verordnung vom Bundesrat durchgewunken werden um Anlandeterminals für importiertes Fracking-Gas aus den USA zu errichten," sagt Annemarie Botzki von Extinction Rebellion Berlin.

"Dies steht im krassen Widerspruch zum Ziel der Bundesregierung den Klimaschutz zur obersten Priorität zu machen . Dies verdeutlicht, dass die Bundesregierung auch in Zukunft auf fossile Brennstoffe statt auf erneuerbare Energien setzt. Es ist ein Schritt in die falsche Richtung und im Angesicht der dramatischen Klimakrise absolut unverantwortlich und nicht zeitgemäß!"

Flüssiggas soll als Übergangstechnologie im Rahmen der Energiewende genutzt werden, auch da es als weniger klimaschädlich gilt als andere fossile Brennstoffe. Die Aktivist_innen weisen dagegen darauf hin, dass die vermeintliche Klimafreundlichkeit von Flüssiggas wissenschaftlich widerlegt worden sei. Eine Studie der Universität Manchester hat gezeigt, dass die Produktion, der Transport und Leckagen zu großen Treibhausgasemissionen führen.

"Wir fordern die Landesregierungen auf sich gegen die vorgeschlagene Drucksache einzusetzen und sie zu verhindern!, " sagte Botzki.


Über Extinction Rebellion:

Die aus Großbritannien stammende Bewegung ist mittlerweile in über 40 Ländern aktiv und fordert Regierungen und Bevölkerung mit Aktionen zivilen Ungehorsam dazu auf, endlich Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe und die ökologische Krise zu ergreifen. Die drei Kernforderungen der Bewegung sind:

  • Die Regierung muss die volle Wahrheit über die ökologische Krise offenlegen und mit den Medien die absolute Dringlichkeit des Wandels an die gesamte Bevölkerung kommunizieren.
  • Die Regierung muss die notwendigen Maßnahmen verbindlich ergreifen, um die Netto-Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2025 auf Null zu reduzieren und das allgemeine Niveau des Ressourcenverbrauchs zu senken.
  • Eine Bürger_innenversammlung wird einberufen, die diese Maßnahmen begleitet und gewährleistet, dass der Wandel gerecht und demokratisch abläuft.

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Quelle:
Extinction Rebellion, 5. Juni 2019
E-Mail: presse@extinctionrebellion.de
Internet: www.extinctionrebellion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2019

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