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AKTION/265: Tägliche Proteste gegen Atomenergie (.ausgestrahlt)


.ausgestrahlt / Gemeinsam gegen Atomenergie - Berlin, 03. Juni 2010

"Dann geht es erst richtig los"

Tägliche Proteste gegen Atomenergie / Atomkraftgegner warnen Bundesregierung vor einer Politik für die Interessen der Stromkonzerne


Wenn Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit AKW-Standorten heute Abend und morgen früh über die Zukunft der maroden Reaktoren beraten, werden Atomkraftgegnerinnen und -gegner vor den Toren demonstrieren. Auch in den Tagen danach werden die Proteste weitergehen.

"Damit die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten nicht vergessen, dass eine überwältigende gesellschaftliche Mehrheit den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ablehnt, wollen wir sie mit den Protesten der nächsten Tage lautstark daran erinnern", erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. "Und wir werden auch dann keine Ruhe geben, sollte in diesen Tagen eine Entscheidung fallen, die sich an den Interessen der Stromkonzerne statt an denen der Bevölkerung orientiert. Dann geht es erst richtig los! Wer den gesellschaftlichen Großkonflikt um die Atomenergie neu anfachen möchte, wird ihn auch bekommen."

Am heutigen Donnerstag beginnt um 17.30 Uhr vor dem Kanzleramt in Berlin eine Demonstration unter dem Motto "Wir schlagen Atom-Alarm". Aufgerufen haben das Kampagnennetzwerk Campact und .ausgestrahlt. Der Demonstrationszug geht bis zur Landesvertretung von Thüringen in der Mohrenstraße, wo sich Ministerpräsidenten, Kanzlerin und Bundesminister heute Abend treffen werden.

Am morgigen Freitag um 7.30 Uhr gehen die Proteste vor dem Kanzleramt weiter. Denn dort sind weitere Gespräche zwischen Bundesregierung und den Ländern angesetzt.

Am Samstag wird im niedersächsischen Gorleben das Bergwerksgelände, in dem nach dem Willen der Bundesregierung ein Atommüll-Endlager in einem dafür ungeeigneten Salzstock entstehen soll, demonstrativ umzingelt.

Am Sonntag ist wieder das Berliner Kanzleramt Ziel der Proteste: Im Anschluss an die große Sternradtour wird dort um 14.30 Uhr unter dem Motto "Atomkraft" Ihr habt ja ein Rad ab!" demonstriert, um zum Beginn der Kabinettsklausur deutlich zu machen, dass die Risiken der Atomenergie nicht zu verantworten sind.

Zeitgleich protestieren Atomkraftgegner mit einem
"Sonntagsspaziergang"
vor dem baden-württembergischen AKW Neckarwestheim.

Rückfragen an Jochen Stay, Tel. 0170-9358759
http://www.ausgestrahlt.de

AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.

AKTION/000: Tägliche Proteste gegen Atomenergie (.ausgestrahlt) (.ausgestrahlt)

.ausgestrahlt / Gemeinsam gegen Atomenergie - Berlin, 04. Juni 2010

"Merkel muss begreifen, dass das Projekt Laufzeitverlängerung gescheitert ist"

Atomkraftgegner sehen im unionsinternen Streit um die AKW einen Erfolg der Proteste der letzten Monate / Demonstrationen gehen weiter.

Zu der am Morgen gescheiterten Einigung in der Union zur künftigen Atompolitik erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation

"Dass sich Bundesregierung und unionsgeführte Bundesländer nicht auf eine einheitliche Linie in der Atompolitik einigen können, ist ein Erfolg für die Anti-AKW-Bewegung. Die Massenproteste der letzten Monate zeigen Wirkung. CDU/CSU müssen erkennen, dass eine große gesellschaftliche Mehrheit den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ablehnt.

Auf allen Ebenen weht den Atom-Hardlinern der Wind ins Gesicht: In der Frage der Bundesratsbeteiligung fehlt die rechtliche Sicherheit. Ein relevanter Anteil der Unions-Anhänger steht der Atomenergie inzwischen kritisch gegenüber. Städte und Gemeinden laufen Sturm gegen die Atompläne. Das gesellschaftliche Konfliktpotential bei einem Weiterbetrieb der AKW ist für die Bundesregierung unkalkulierbar.

Angela Merkel muss begreifen, dass das Projekt Laufzeitverlängerung gescheitert ist. Die Wünsche der Stromkonzerne sind nicht durchsetzbar.

Denn selbst wenn sich Bundesumweltminister Röttgen mit seiner Linie durchsetzt, die Laufzeiten der Atomkraftwerke um acht Jahre zu verlängern, bedeutet dies eine Kampfansage an die gesellschaftliche Mehrheit, die weiter auf die Stilllegung der Atomkraftwerke drängt.

Deshalb werden wir weiter Druck machen. Morgen bei der Umzingelung des Endlagerbergwerks in Gorleben. Und am Sonntag bei einer Demonstration vor dem Berliner Kanzleramt, wenn dort das Bundeskabinett zu seiner Klausur zusammenkommt."

.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.


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Quelle:
Presseerklärung, 4. Juni 2010
Herausgeber: .ausgestrahlt
Normannenweg 17-21, 20537 Hamburg
E-Mail: pressedienst@ausgestrahlt.de
Internet: www.ausgestrahlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2010