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AKTION/701: Uranmüllexporte Gronau-Russland, RWE lehnt Gespräch ab - Protest 17.11., Mahnwache 18.11. (BBU)


Ecodefense, Russland
Greenpeace Russland
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW - Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung

Moskau/Gronau/Münster/Berlin, 15. November 2019

Uranmüllexporte Gronau-Russland: - RWE lehnt Gespräch mit russ. Umweltschützern ab - Sonntag (17.), 13 Uhr: Kundgebung UAA Gronau - Montag (18.): Mahnwachen gegen neuen Uranmülltransport


RWE hat den Wunsch russischer Umweltschützer nach einem Gespräch in der Firmenzentrale in Essen abgelehnt. Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense, hatte um das Treffen gebeten, um mit RWE direkt über die Einstellung der Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland zu sprechen. Dazu war RWE nicht bereit. RWE hält zusammen mit EON ein Drittel der Anteile am Urananreicherer Urenco.

"Wir sind sehr enttäuscht von RWE's Gesprächabsage, denn das heißt, dass auch RWE für die Uranmüllexporte nach Russland keine Verantwortung übernehmen möchte. Wir wissen, dass RWE für seine Urenco-Beteiligung jedes Jahr 50 Mio. Euro erhält - das Geld bringt aber auch Verantwortung mit sich. Schon von 2007 bis 2010 war ich regelmäßig auf den Jahreshauptversammlungen von RWE, um die damaligen Uranmüllexporte von Gronau nach Russland zu kritisieren. Dass RWE, EON und Urenco so wenig aus der Geschichte gelernt haben, ist sehr bedauerlich - wir fordern die sofortige Einstellung der Uranmüllexporte. Russland ist nicht die Atommüllkippe für Nordrhein-Westfalen," erklärte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense.

"Bis jetzt haben in Russland schon mehr als 32 000 Menschen eine Online-Petition gegen diese Urantransporte unterschrieben. Ich freue mich darauf, am Sonntag und Montag die Proteste in Gronau persönlich unterstützten zu können," ergänzte Rashid Alimov, Energieexperte von Greenpeace Russland.

Unterdessen bereiten sich Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände auf den nächsten Transport mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von Gronau zur russischen Atomanlage Novouralsk vor, der für jetzt Montag, 18. November per Bahn und per LKW erwartet wird:

- Am jetzigen Sonntag, 17. November, findet um 13 Uhr eine russisch-deutsche Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage in Gronau statt (Röntgenstraße 4). Sprechen werden dort u. a. Vladimir Slivyak sowie Rashid Alimov von Greenpeace Russland.

- Am kommenden Montag, 18. November, finden dann in mehreren Städten Mahnwachen gegen die befürchtete Durchführung des nächsten Uranmülltransports statt. Bislang bekannt sind Mahnwachen in Gronau (UAA, ab 8 Uhr), Münster (Hbf, ab 10.45 Uhr), Drensteinfurt (Bhf, ab 12.30 Uhr) sowie Hamm (Hbf, ab 13.30 Uhr). Auch für Enschede (NL) ist eine Mahnwache angekündigt (Bahnhofsvorplatz, 17.00 - 17.30 Uhr).

Herr Alimov wird sich in Gronau an den Protesten beteiligen, Herr Slivyak in Münster.

"Wir treten gemeinsam mit unseren russischen Partnerorganisationen entschlossen für ein Ende der Uranmüllexporte ein. Die Proteste weiten sich aus und wir freuen uns sehr über die russische Beteiligung. Es wird immer deutlicher, dass Urenco und ihre deutschen Anteilseigner RWE und EON vor allem den hohen Kosten für eine sichere Atommüllentsorgung in Deutschland ausweichen wollen. Wer so verantwortungslos handelt, sollte keine Atomanlage betreiben dürfen - wir fordern deshalb von der Bundes-und Landesregierung die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau," so Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.



Infos zu den Transportrouten für das Gronauer Uran:

Nach bisherigen Informationen wird es ab Montag wieder einen gesplitteten Urantransport per Bahn (600 t UF6) und per LKW (weitere 300 t UF6) geben:

1. Per LKW fährt der Uranmüll von Gronau über Enschede, Hengelo und Almelo auf der Autobahn zum Hafen von Amsterdam.

2. Per Bahn geht es zunächst von Gronau über Steinfurt nach Münster zum Güterbahnhof in Hamm, wo ein mehrstündiges Rangieren zu erwarten ist.

Von dort gibt es zwei mögliche Routen zur Weiterfahrt:

Nordroute:
Hamm-Lünen-Waltrop-Recklinghausen-GE Buer-Gladbeck-Bottrop-Oberhausen-Weseln-Arnheim-Utrecht-Amsterdam

Südroute:
Hamm-Unna-Hagen-Wuppertal-Düsseldorf-Mönchengladbach-Venlo-Eindhoven-Breda-Rotterdam-Amsterdam

Weitere Infos:
www.bbu-online.de
www.sofa-ms.de
www.urantransport.de
www.ippnw.de
https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf

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Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung, 15.11.2019
versendet von:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2019

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