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ENERGIE/122: Wege zum nachhaltigen Wärmekonsum in Privathaushalten (idw)


Universität Stuttgart - 02.02.2009

Wege zum nachhaltigen Wärmekonsum - Wärmeenergie in Privathaushalten


Wie lässt sich Wärmeenergie in Privathaushalten nachhaltig konsumieren? Antworten auf diese Frage sucht ein interdisziplinäres Forscherteam im Rahmen des Projektes "Energie nachhaltig konsumieren - nachhaltige Energie konsumieren". Die Universität Stuttgart ist in diesem Projekt in zweifacher Weise vertreten: Mit dem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Risiko und Nachhaltige Technikentwicklung (ZIRN) sowie durch das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER). Gemeinsam mit weiteren Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Praxis sollen individuelle Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Personenkreise wie Konsumenten, Wohnungsbaugesellschaften, Handwerker oder die Politik erarbeitet werden.

In Zeiten des globalen Klimawandels gewinnt der nachhaltige Umgang mit Energieressourcen immer größere Bedeutung. Steigende Energiekosten sowie knapper werdende Ressourcen weisen die Bevölkerung darauf hin, dass ein bewusster und schonender Umgang mit Energie angestrebt werden sollte. Doch obwohl viele Bürger den Umweltschutz als wichtig erachten, zeigt sich im Alltag eine deutliche Diskrepanz zwischen der Einstellung und dem tatsächlichen Handeln. Die Teilnehmer des Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, forschen gezielt nach den Gründen, die die Konsumenten am nachhaltigen Wärmekonsum hindern, und entwickeln Anreizstrategien zur Förderung der Nachhaltigkeit. Hierzu sind Befragungen von insgesamt 3.000 Mietern und Hauseigentümern geplant, Interviews mit Technologieherstellern, -vertreibern und -nutzern werden geführt. Die Wissenschaftler untersuchen die beiden Regionen Baden-Württemberg (Stuttgart) und Sachsen (Leipzig) und stellen die Ergebnisse gegenüber. Auf diese Weise möchten die Forscher beispielsweise herausfinden, ob es Unterschiede im Wärme-konsum bei Männern und Frauen gibt oder im Umgang mit spezifischen Technologien, die durch unterschiedliche Sozialisation hervorgerufen wurden. Auch die gesetzlichen Fördermöglichkeiten oder stadtplanerische und bauliche Hemmnisse beziehen die Wissenschaftler in ihre Arbeit mit ein. Um die Projektarbeit nicht an der Praxis vorbei laufen zu lassen, sondern eng mit ihr zu verknüpfen, hat sich das Forscherteam unter anderem Handwerker, Energieberater und Schornsteinfeger mit ins Boot geholt. Deren Erfahrungen aus der täglichen Arbeit sind sehr wertvoll für die Projektarbeit. Gemeinsam mit den Forschern diskutieren die Praxisakteure die wissenschaftliche Vorgehensweise und die Resultate der Forschungsarbeit.

Aus den Ergebnissen des Projekts entwickeln die Forscher Handlungsempfehlungen für die Politik, zum Beispiel mit welchen Instrumenten die Konsumenten angeregt werden könnten, Wärmeenergie ressourcenschonender zu nutzen oder wie die Praktiker der Baubranche für einen nachhaltigeren Konsum sorgen können. Zudem ergeben sich aus den Ergebnissen auch Ratschläge direkt an die Verbraucher, wie sie ihren Wärmeverbrauch senken und somit ihren Geldbeutel schonen können.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ortwin Renn, ZIRN, Tel. 0711/685-83970,
e-mail: ortwin.renn@sowi.uni-stuttgart.de,
Diana Gallego Carrera, ZIRN, Tel. 0711/685-83973,
e-mail: diana.gallego@sowi.uni-stuttgart.de,
Sandra Wassermann, ZIRN, Tel. 0711/685-84812,
e-mail: sandra.wassermann@sowi.uni-stuttgart.de

Text und Bild unter www.uni-stuttgart.de/presse/mediendienst/6/

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Stuttgart, Ursula Zitzler, 02.02.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2009