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ENERGIE/239: "Wärme aus Bioenergie ist ein schlafender Riese" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 28. Dezember 2011

"Wärme aus Bioenergie ist ein schlafender Riese"

Sonnleitner wendet sich an Bundesumweltminister Röttgen


Wärmeenergie aus erneuerbareren Quellen ist ein "schlafender Riese". Darauf hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in einem Schreiben an Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hingewiesen. Anlass für Sonnleitners Schreiben sind die Vorbereitungen des Umweltministeriums für den Erfahrungsbericht zum Erneuerbare Energien Wärmegesetz, der eine Grundlage für die anschließende Novelle des Gesetzes sein soll. "Wir sehen gerade bei der Wärme auf Basis von Biomasse große Chancen für die dezentrale Wertschöpfung. Für uns stehen die Energieeinsparung und eine möglichst ökonomisch und ökologisch effiziente Wärmenutzung im Vordergrund. Bei Biogas halten wir die Kraft-Wärme-Kopplung für grundsätzlich vorzugswürdig. Gleichwohl sehen wir einen großen Handlungsbedarf, was die Förderung erneuerbarer Energieträger im Wärmebereich betrifft", schrieb Sonnleitner.

Sonnleitner kritisierte, dass die Förderpolitik der Bundesregierung nicht kontinuierlich genug sei. Tiefpunkt sei der Förderstopp beim Marktanreizprogramm im Mai/Juni 2010 gewesen. Dieser hätte zu einem Investitionsstau und zu einer "Abwartehaltung" bei den Hausbesitzern geführt. Würde sich diese Entwicklung fortsetzen, drohen nicht nur ein Verfehlen der Klimaschutzziele, sondern auch ein massiver Anstieg der Heizkosten sowie eine noch stärkere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Aus Sicht des DBV machte Sonnleitner deutlich, dass sowohl steuerliche als auch investive Anreizmodelle am besten geeignet seien, die Entwicklung des erneuerbare Wärme-Sektors auf sinnvolle Art voranzubringen. Eine Ausweitung der Nutzungspflicht auf Bestandsgebäude oder Nachrüstverpflichtungen im Altbaubestand sehe der DBV ausgesprochen kritisch, denn dies wäre kaum vermittelbar und ließe sich nicht kontrollieren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Dezember 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Dezember 2011