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GARTEN/268: Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 7. Februar 2014

NABU: Schnell noch an Nisthilfen denken!



(Bremen, den 07.02.14) Mit den aktuell und absehbar milden Temperaturen kommt die Balz unter vielen Gartenvögeln in Gang. Der NABU ruft deshalb dazu auf, jetzt noch Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten zu bauen und aufzuhängen. Viele Vogelarten haben sich schon zu Paaren zusammen gefunden und verschaffen sich nun einen Überblick über den "Wohnungsmarkt". Auch bieten Nistkästen jetzt noch guten Schutz in kalten Nächten.

"Wer Nisthilfen bauen möchte, sollte sich eilen", mahnt Sönke Hofmann, Geschäftsführer des NABU. Die Bandbreite der Nistkästen sei weitaus größer, als die Bevölkerung im allgemeinen glaube, so Hofmann. Neben den bekannten Gartenvogel-Nistkästen für Meisen und Stare gebe es auch spezielle Hilfen für Kleiber, Grauschnäpper, Rotschwanz, Baumläufer, Bachstelze oder Zaunkönig. Wer noch Großvögel wie Eulen und Turmfalke dazurechnet, kommt auf dutzende verschiedener Nisthilfen.

In einem naturnahen Garten sollten nützliche Insekten nicht zu kurz kommen, betont der NABU. Am einfachsten seien Wildbienenklötze mit unterschiedlichen Lochgrößen herzustellen. "Ein Hummelkasten ist nicht schwieriger als eine Halbhöhle zu bauen", erklärt der leidenschaftliche Heimwerker Hofmann, "die Kür für jeden Bastler ist allerdings ein Hornissenkasten oder gar eine Steinkauzröhre."

Grundsätzlich sei jeder Nistkasten von Nutzen, denn in kalten Nächten schlafen Vögel gerne darin. "Der Kasten hält nur den Wind ab, Angaben über angeblich zu dünne Wände sind Ammenmärchen von Wichtigtuern", urteilt Sönke Hofmann. Gängiges Schalholz, möglichst ungehobelt, sei günstig und gut geeignet. Sind die Innenwände zu glatt, wird der Kasten schnell zur Falle. Für die Frontplatte empfiehlt er Hartholz wie Buche oder Eiche: "Nicht gegen den Specht sondern die ständig pickende und testende Meise, die das Einflugloch sonst schnell erweitert."

Der Spatz baut sogar regelrechte Winternester in Nistkästen. Daher sollten die im Herbst zu reinigen vergessenen Kästen jetzt noch nicht angetastet werden. "Warten Sie lieber, bis der Frost sich endgültig verabschiedet hat", rät der Vogelfreund, "spätestens in der ersten Märzwoche sollte man allerdings zügig alte Nester samt Parasiten ausräumen." Ein Auswaschen oder gar Desinfizieren sei nicht nötig. Bei starkem Vogelfloh-Befall können Nistkästen mit einer Lötlampe kurz ausgeflämmt werden.

Der NABU schätzt das Potenzial für Nisthilfen als riesengroß ein. In jeden Garten gehört nach Ansicht der Naturschützer eine Grundausstattung aus Nistkästen für Kohlmeise, Blaumeise und Halbhöhlenbrüter. Die Nisthilfen erfordern zwar eine jährliche Betreuung, sowie eventuelle Reparaturen, dies zahle sich jedoch "durch viele glückliche Momente und Erfolge aus: In manchen Bereichen werden Nistkästen zu mehr als 90 Prozent angenommen", freut sich Hofmann. Eine Sammlung von Nistkasten-Bauplänen zusammen mit der aktuellen Broschüre "Gartenlust" gibt es gegen Einsendung von sechs Euro in Briefmarken beim NABU, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 07.02.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel. 04 21 / 45 82 83 64
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2014