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GARTEN/400: Kräuter- und Gemüsedünger aus dem Haushalt (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 23. März 2020

NABU: Kräuter- und Gemüsedünger aus dem Haushalt

- Kaffeesatz enthält wichtige Pflanzennährstoffe
- Klima- und naturschonende Düngung
- Kann jeder selbst machen


(Bremen, den 23.03.20) Nicht nur in der Bremer NABU-Geschäftsstelle fällt reichlich Kaffeesatz an, auch in fast jedem Haushalt. Der Durchschnittsbürger verbraucht sieben Kilogramm Kaffee je Jahr beziehungsweise trinkt 165 Liter. Der ausgelaugte Kaffeesatz gehört aber nicht in den Müll, sondern ist ein wertvoller Dünger. Er ist eine Bereicherung für den Kompost, kann aber ebenso Topfkräuter und -gemüse direkt mit Nährstoffen versorgen.


Kaffeesatz und zwei Blumentöpfe mit Küchenkräutern - Foto: © NABU Bremen

Foto: © NABU Bremen

"Dass der Kaffeesatz oft dann anfällt, wenn Kräuter und Gemüse gerade nicht nach Nährstoffen lechzen, macht gar nichts", meint Dorothee Meier vom Naturschutzbund (NABU) Bremen: "Wenn man den Kaffeesatz auf beispielsweise einem Backblech oder Tablett ausbreitet und trocknen lässt, schimmelt er nicht und kann noch Wochen und Monate später genutzt werden." In der Wachstumsphase der Pflanzen werden bis zu zweimal maximal zwei Teelöffel Kaffeesatz direkt auf der Topferde verteilt und eingearbeitet, oder man mischt ihn zu gleichen Teilen mit Wasser. Das überstehende Wasser wird dann wie Flüssigdünger verwendet. Allerdings sollte es nicht auf die Blätter kommen, sondern direkt auf die Topferde. "Zur Pflanzzeit jetzt im Frühjahr kann man auch gut etwas Kaffeesatz der Topferde direkt beimischen: auf zehn Liter Erde die Kaffeesatzmenge von etwa einer Kanne oder 30 Gramm", rät die Biologin, die beim NABU Bremen im Rahmen des Projektes "Gemeinsam aktiv für den Klimaschutz im Alltag" noch zahlreiche weitere Tipps für Kräuter und Gemüse auf Balkon und Terrasse bereithält.

Kaffeesatz enthält insbesondere die Nährstoffe Phosphat und Kalium sowie etwas Stickstoff und damit die drei wichtigsten Pflanzennährstoffe. Ausgenommen von der Kaffeesatz-Düngung sind allerdings kalkliebende Gewächse wie Bohnenkraut, Salbei und Lavendel, auch Möhren können empfindlich reagieren. Der Grund ist die Gerbsäure im Kaffeesatz, die den Boden leicht ansäuert. Auch die Filtertüten und Hüllen der Kaffeepads gehören natürlich nicht in den Blumentopf. Sofern sie kompostierbar sind, können sie allerdings in einen Gartenkompost.

"Das Bequeme am Kaffeesatz ist, dass er die Nährstoffe nur sehr langsam freisetzt", freut sich Dorothee Meier. So bestehe kaum die Gefahr einer Überdüngung. Auch zählt Kaffeesatz zu den organischen Düngern, die im Kreislauf geführt werden. "Die Herstellung oder Gewinnung von Mineraldüngern dagegen verschlingt oft Unmengen von Energie, oder durch Bergbau wird Raubbau an der Natur getrieben", sagt die Biologin weiter. Hobbygärtnern legt sie aber noch eine andere Eigenschaft des Kaffeesatzes ans Herz: Die Reste des Muntermachers Koffein vertreiben Ameisen. Schnecken schrecken vor den Krümeln in ihrer Schleimspur zurück. "Das funktioniert auch auf dem Gartenbeet, solange kein Regen die Schicht aufweicht oder wegspült", berichtet die NABU-Mitarbeiterin. So findet auch beim NABU Bremen mancher Kaffeesatz den Weg aufs Beet.

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Quelle:
Pressemitteilung, 23.03.2020
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2020

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