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GARTEN/407: Falterschutz mit Genussfaktor (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 14. April 2020

Falterschutz mit Genussfaktor

- Knoblauchsrauke ist Nahrungspflanze für Aurorafalter
- Blätter mit Knoblauchgeschmack für Salate und Öl
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(Bremen, den 14.4.2020) Lange kann es nicht mehr dauern, bis der Aurorafalter mit seinen markant orangefarbenen Vorderflügeln wieder durch die Luft taumelt. Besonders sucht der etwa vier Zentimeter große Falter dann die Knoblauchsrauke, denn ihre Blätter sind geeignete Kost für seine Raupen.


Foto: © NABU/C. Buchen

Knoblauchsrauke
Foto: © NABU/C. Buchen

Doch die Blätter munden nicht nur dem Falternachwuchs, sondern auch Genussmenschen. Die teils zwei-, manchmal auch mehrjährige Knoblauchsrauke gibt gerade im Frühjahr und Frühsommer Salaten und Ölen eine besondere Note von Knoblauch. "Das Kraut hat zwar botanisch nichts mit echtem Knoblauch zu tun, bildet aber ein ähnliches ätherisches Öl", erklärt Dorothee Meier vom Naturschutzbund (NABU) Bremen. "Reibt man ein Blatt zwischen zwei Fingern, steigt das Aroma schnell in die Nase", beschreibt sie ein gutes Erkennungsmerkmal. Die Form der Blätter ähnelt eher Brennnesseln. Die kleinen, weißen, unter einem Zentimeter großen Blüten recken sich am Sprossende dicht gedrängt der Sonne entgegen, obwohl die Pflanzen auch im Schatten und Halbschatten gut gedeihen. Die Verwandtschaft des Kreuzblütlers zu Raps und Senf zeigen die vier über Kreuz angeordneten Blütenblätter. "Ab April bis in den Juni ist die Knoblauchsrauke besonders oft zu sehen", weiß die Botanikerin. Sie wächst nicht nur an Graben- und Wegrändern, sondern ist auch im Garten zu finden, oft an den kaum genutzten Stellen zwischen Gebüschen, an der Grundstücks- oder Parzellengrenze.

"Einfach stehen lassen und einen Teil der frischen Blätter zupfen", rät die NABU-Mitarbeiterin. Denn diese "Ohnehin-da"-Kräuter müssen nicht mit großem Energie- und Ressourcenaufwand in Gewächshäusern angezogen und anschließend transportiert werden. Tipps rund um Anzucht, Anbau und Nutzung von Kräutern gibt der NABU im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projektes "Gemeinsam aktiv für den Klimaschutz im Alltag". So ergibt sich ein schmackhaftes Öl, wenn die angetrockneten Blätter über etwa zwei Wochen in einem geschmacksneutralem Öl ziehen. Kleingehackte Blätter bereichern das Aroma von Salaten. "So wie die Knoblauchsrauke wachsen auch andere essbare Wildpflanzen wie Giersch, Vogelmiere, Gänseblümchen, Gundermann oder Hirtentäschel wie selbstverständlich vor der Haustür", ergänzt Dorothee Meier. Man könne sie am Wegesrand und im Garten entdecken, und auch auf dem NABU-Gelände, wenn es nach den Pandemie bedingten Einschränkungen wieder geöffnet ist.

"Je mehr dieser heimischen, genießbaren Wildpflanzen wachsen dürfen, desto mehr Schmetterlingsraupen finden Nahrung", so Dorothee Meier weiter. Von der Knoblauchrauke profitieren neben dem Aurofalter auch das Waldbrettspiel, die Achateule und der Grünader-Weißling.

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.04.2020
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2020

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