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LUFT/483: Ozonwerte immer noch zu hoch (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 06. Februar 2013 / Emissionen

Ozonwerte immer noch zu hoch



Immer noch gesundheitsgefährdende Überschreitungen der Grenzwerte, dafür aber nicht so oft. Das ist das Ergebnis des alljährlichen Berichts über bodennahes Ozon, den die Europäische Umweltagentur (EEA) Anfang Februar veröffentlicht hat.

In der Europäischen Union gelten bestimmte Grenzwerte für bodennahes Ozon: Der langfristige Mittelwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3), gemittelt über acht Stunden, die Informationsschwelle von 180 µg/m3 und die Alarmschwelle von 240 µg/m3.Die höchsten Ozonwerte wurden zwischen dem 24. und 28. Juli 2012 gemessen.

Der Langfristwert von 120 µg/m3 wurde in allen EU-Mitgliedstaaten im letzten Sommer (April bis September 2012) überschritten - nur in Estland nicht. In 17 EU-Staaten (Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, der Slowakei, Slowenien und Spanien) sowie weiteren europäischen Ländern (Albanien, Kroatien, der ehemaligen jugoslawischen Republik, Mazedonien, Serbien und der Schweiz) geschah dies an mehr als 25 Tagen in der Sommersaison. Besonders die mediterranen Staaten waren oft von hohen Ozonwerten betroffen. Dass der Wert möglichst an weniger als 25 Tagen überschritten wird, ist ein EU-Ziel zum Schutz der menschlichen Gesundheit.

Die Informationsschwelle wurde an 28 Prozent der Messstationen überschritten, in Nordeuropa allerdings geschah dies nicht, bis auf eine Übertretung in Dänemark.

Immerhin 25 von den 2.107 Messstellen meldeten eine Überschreitung der Alarmschwelle. Die Werte stammen aus sieben EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Das ist weniger als in den Vorjahren, 2011 gab es 41 Alarmwertüberschreitungen.

In Deutschland wurden an 126 von 260 Messstationen einstündige Überschreitungen der Grenzwerte gemeldet. Der höchste Wert lag bei 245 µg/m3. Fast alle Stationen (254) meldeten die Überschreitung des langfristigen Mittelwertes von 120 µg/m3 Ozon, davon 13 Stationen an über 25 Tagen. Somit wurden in Deutschland im Sommer 2012 an insgesamt 80 Tagen zu hohe Ozonwerte gemessen. Das Maximum der Grenzwertüberschreitung über acht Stunden lag bei 225 µg/m3.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine vorläufige Auswertung der Luftschadstoffsituation von Deutschland im Jahr 2012 herausgebracht, in dem nicht nur die Ozonwerte, sondern auch Stickstoffdioxid- und Feinstaubwerte (10 Mikrometer) analysiert werden. Demnach waren auch letztere im Durchschnitt zu hoch, Grenzwerte wurden vierlerorts überschritten. [jg]

Pressemitteilung der EEA zu Ozonwerten 2012
http://www.eea.europa.eu/highlights/fewer-summer-ozone-peaks-2012

Offizielle Ozonstatistik
http://www.eea.europa.eu/highlights/themes/air/air-quality/compare/summer-reporting-under-directive-2002-3-ec

Technischer Bericht mit allen Details
http://www.eea.europa.eu/publications/air-pollution-by-ozone-across-EU-2012

UBA-Bericht "Luftqualität 2012 - vorläufige Auswertung
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4421.pdf

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Quelle:
EU-News, 06.02.2013
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2013