Die Feinstaubbelastung in Europa ist größer als bislang angenommen. Das stellte die europäische Bürgerinitiative "30kmh - macht die Straßen lebenswert" unter Verweis auf den jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zur Luftqualität in Europa fest. Dieser berücksichtige nämlich nicht alle Luftschadstoffe, so die Initiative.

Für den Verkehrssektor errechnet der Bericht einen jährlichen Ausstoß von 290.000 Tonnen PM10 Feinstaubpartikeln, also Feinstaubteilchen in der Größe von 10 Mikrogramm und kleiner, sowie 235.000 Tonnen der ultrafeinen PM2,5-Partikel. Das seien aber nur die Zahlen für die Feinstaubemissionen aus Abgasen, bemängelt die Bürgerinitiative. Berechne man auch die Belastung mit Nicht-Abgas-Emissionen aus Bremsbelägen, Reifenabrieb oder Fahrbahnnutzung addierten sich weitere 200.000 Tonnen Feinstaub jährlich. Diese Daten würden aber unter den Tisch gekehrt und von der EEA von den Mitgliedstaaten gar nicht erst zur Verfügung gestellt.

Feinstaubpartikel können tief in feine Verästelungen der Lunge, Blutbahn und Gehirn eindringen und führen unter anderem zu Atembeschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "30kmh - macht die Straßen lebenswert" plädiert daher für flächendeckende Tempolimits, die dazu beitragen können, Abgas- und Nicht-Abgas-Schadstoffe zu reduzieren. [dh]