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STADT/229: Berlin sollte S-Bahn als Landesbetrieb übernehmen (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 20. Januar 2009

BUND: Berlin sollte S-Bahn betreiben

Deutsche Bahn muss S-Bahn in guter Qualität übergeben / Privatisierung führt zu Lohndumping


Der BUND fordert den Berliner Senat auf, die S-Bahn als Landesbetrieb zu übernehmen. Nur so wird Berlin in Zukunft eine sichere, leistungsfähige und kundenorientierte S-Bahn auf Dauer erhalten.

Die Erfahrungen des letzten Jahres sprechen eine klare Sprache: Profit- und Privatisierungsstreben hat die S-Bahn völlig heruntergewirtschaftet. "Vom Börsengang der Bahn haben wir vor allem Nachteile für die Mitarbeiter der Bahn und Streckenstilllegungen auf Kosten der ländlichen Regionen befürchtet. Jetzt schreckt die Besitzerin der S-Bahn, der DB-Konzern, noch nicht einmal davor zurück, die Rendite auf Kosten der Sicherheit der S-Bahnkunden und der Lokführer zu erzielen", so Martin Schlegel, Referent für Verkehrspolitik des BUND.

Der BUND befürchtet bei einer Ausschreibung, dass die Mechanismen, die zu der jetzigen Situation geführt haben, weiter bestehen bleiben. Zudem würde der Wettbewerb auf Kosten der Beschäftigten ausgetragen.

Der BUND fordert als ersten Schritt, die jetzige Besitzerin (DB Stadtverkehr) zu verpflichten, die S-Bahn wieder in einen akzeptablen Zustand zu bringen. Die Züge müssen funktionstüchtig und sicher sein, genügend moderne Werkstätten mit ausreichend Fachpersonal eingerichtet und die Verantwortlichen u. U. auch einer strafrechtlichen Verfolgung zugeführt werden. Zugleich muss die "DB-Tochter" (DB Station und Service) die Ausstattung der Bahnhöfe mit moderner Fahrgastinformation gewährleisten.

Danach sollte das Land Berlin - gegebenenfalls zusammen mit dem Land Brandenburg - die S-Bahn Berlin GmbH einschließlich Infrastruktur und Fahrzeugen der DB abkaufen und künftig als eigenständigen Betrieb des Landes Berlin führen. Sollte eine Einigung mit dem Bund und DB Netz zur Übergabe des Streckennetzes der S-Bahn an die Länder nicht möglich sein, sollten diese zumindest den Betrieb der S-Bahn in einem Landesbetrieb (als Anstalt öffentlichen Rechts oder als GmbH) übernehmen.


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Quelle:
Presseinformation Info 4/Berlin, 20. Januar 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2010