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STIFTUNG/084: 675 Hektar Nationales Naturerbe in Mecklenburg-Vorpommern gesichert (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 19. März 2012 - Umwelt/Natur

Nationales Naturerbe in Mecklenburg-Vorpommern gesichert

NABU Stiftung Nationales Naturerbe übernimmt 675 Hektar Naturschutzfläche


Berlin - Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat 675 Hektar Naturschutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern von der bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG) erworben. Sie übernimmt damit erneut Verantwortung für Flächen des sogenannten Nationalen Naturerbes, die aus Bundesbesitz zur dauerhaften Bewahrung an Länder und Naturschutzstiftungen übertragen werden.

Mit 440 Hektar liegt der größte Teil der neuen Stiftungsflächen zwischen Neukalen und Liepen im Flusstalmoor der Peene, das als eines der größten zusammenhängenden Moorkomplexe dieser Art gilt. Da das Wasserregime entlang der Peene noch weitgehend ungestört ist, haben sich hier viele natürliche und naturnahe Lebensräume erhalten, in denen eine Vielzahl an besonders geschützten und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten leben. Die NABU-Stiftung wird ihr Flächenmanagement ganz auf den Erhalt dieser Lebensräume und den Schutz von seltenen Arten wie Fischotter, Biber, See- und Schreiadler, Korn- und Wiesenweihe, Strauchbirke, Trollblume, Mehlprimel und verschiedene Orchideenarten ausrichten. "Wir wollen dieses Naturparadies für uns und kommende Generation bewahren", so Christian Unselt, Vorstandsvorsitzender der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.

Zusammen mit den Flächen im Peenetal erwarb die NABU-Stiftung 163 Hektar im Tollensetal sowie rund 72 Hektar im Naturschutzgebiet Lapitz-Gevenziner Waldlandschaft. Im Tollensetal nahm die NABU-Stiftung vor allem derzeit intensiv bewirtschaftetes Grünland auf Niedermoorböden in ihre Obhut. Sie wird nun prüfen, wie sie die landwirtschaftliche Nutzung dieser Niedermoorwiesen und -weiden zum Schutz von wildlebenden Tieren, Pflanzen und Klima ausrichten kann. Auf den neuen Stiftungsflächen in der Lapitz-Gevenziner Waldlandschaft wird die NABU-Stiftung die forstwirtschaftliche Nutzung mittelfristig einstellen, so dass sich dort neue Urwälder für morgen entwickeln können.

Mit dem Abschluss des Übertragungsvertrages vom 19.März gelang der NABU-Stiftung bereits die zweite große Flächenübernahme in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr. Bereits am 17.Januar hatte sie 483,8 Hektar Moor- und Waldfläche entlang der Peene sowie im Landgrabental von der BVVG erworben. Damit sind insgesamt 1.406 Hektar des Nationalen Naturerbes in Mecklenburg-Vorpommern in die Hand der NABU-Stiftung gelangt. Die NABU-Stiftung will 2012 die Übernahme der Naturerbe-Flächen in Mecklenburg-Vorpommern abschließen.

Zur unentgeltlichen Übertragung von naturschutzfachlich wertvollen Flächen aus dem Besitz des Bundes an die Länder und an Naturschutzorganisationen bekannte sich bereits 2005 die damalige Koalitionsregierung aus CDU/CSU und SPD. Insgesamt gehören bis zu 125.000 Hektar zu diesem sogenannten Nationalen Naturerbe. Die NABU-Stiftung wurde im Zuge der Nominierungen als Flächenempfänger für über 7.000 Hektar benannt.

Im Internet zu finden unter
http://naturerbe.nabu.de/projekte/flaechensicherung/flaechenuebertragung/14709.html


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 32/2012, 19.03.2012
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2012