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TIPS/263: Invasion der Glücksbringer - Marienkäfer suchen jetzt Winterquartiere (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 22. Oktober 2013

NABU Niedersachsen Naturtipp

Invasion der Glücksbringer
Marienkäfer suchen jetzt Winterquartiere



Hannover - Kleine Käfer sorgen in diesen Tagen im Herbst an vielen Orten in Niedersachsen für große Verwunderung. Auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren sitzen sie gruppenweise und teils sogar in großen Schwärmen auf Balkongeländern, Hauswänden und Pflanzen. Anlass, einmal Umschau zu halten und die erstaunliche Artenvielfalt der roten, schwarzen und gelben Marienkäferverwandtschaft zu bewundern, erklärte der NABU Niedersachsen in seinem Naturtipp. Denn Coccinella septempunctata - so heißt der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer auf lateinisch - und seine Verwandtschaft bringen es allein in Mitteleuropa auf 70 verschiedene Arten.

Alle Marienkäfer nutzen nun die letzten Sonnentage, um sich auf ihre Wanderungen in wärmere Regionen Europas zu begeben oder sich hier Überwinterungsplätze zu suchen. Wer jetzt zahlreiche Marienkäfer an einer Hauswand beobachtet und am nächsten Tag vergebens danach sucht, der hat sehr wahrscheinlich einen Marienkäfertrupp auf Wanderpause gesehen. Krabbeln sie dabei durch offene Fenster in unsere Wohnungen, so geschieht dies eher zufällig. Marienkäfer machen es sich am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der unfreundlichen Jahreszeit - oft finden sich hier größere Ansammlungen. Ein Grund mehr, sich für naturnahe und nicht perfekt aufgeräumte Gärten stark zu machen.

Ihrem Ruf als Glücksbringer werden die Marienkäfer in jedem Fall gerecht: Wer viele im Garten hat, ist gut dran, denn im Frühjahr werden sie wieder antreten - zur biologischen Blattlausbekämpfung. Denn allen Marienkäfern gemeinsam ist ihr enormer Appetit auf Blattläuse. Zwischen 50 und 250 dieser Pflanzensauger frisst so ein Käfer täglich. Genauso gefräßig sind auch die Larven des so harmlos wirkenden Glücksboten, die deshalb auch "Blattlauslöwen" genannt werden. Jede einzelne Larve verspeist in den drei Wochen bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 600 Blattläuse. Die Nachkommen eines einzigen Weibchens können so während des Sommers an die Hunderttausend Läuse vertilgen! "Für den Gärtner ist der Marienkäfer also tatsächlich ein echter Glückskäfer", so der NABU Niedersachsen: "Auf den Einsatz der Giftspritze kann man daher getrost verzichten."

Die NABU-Broschüre 'Gartenlust' gibt Tipps, wie man Marienkäfern und anderen natürlichen 'Schädlingsbekämpfern' im eigenen Garten helfen kann. Sie ist gegen Einsendung von zehn Briefmarken zu 58 Cent erhältlich beim NABU Niedersachsen, Stichwort 'Marienkäfer', Alleestr. 36, 30167 Hannover.

Mehr zum Marienkäfer auf den Seiten des NABU unter:
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/kaefer/marienkaefer/

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Quelle:
Pressemitteilung, 22.10.2013
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2013