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TIPS/300: StadtNatur-Beobachtungstipp im November - Eichhörnchen (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 7. November 2014

Akrobaten im Baum

StadtNatur-Beobachtungstipp im November: Eichhörnchen



Eichhörnchen lassen sich bei gutem Wetter sehr gut im eigenen Garten als auch in öffentlichen Parks beobachten. Bedingt durch den Laubfall sind die kleinen Akrobaten derzeit besonders gut in den Baumwipfeln zu entdecken. Sie legen sich jetzt ihren Futtervorrat für die kalte Jahreszeit an.

"Das Eichhörnchen ist ein typisches Beispiel für das Phänomen der Verstädterung von Tieren", erklärt Diplom-Biologe Heinz Peper vom NABU Hamburg. "War es früher ein scheuer Bewohner älterer Laubwaldbestände, hat es inzwischen längst den Lebensraum Stadt erobert." Regelmäßig besucht es auch größere Gärten, sofern in der Nähe höhere Bäume stehen.

Bevor der Frost kommt, legen Eichhörnchen Vorräte für den Winter an. Dafür ist es wichtig, dass sie ausreichend Nahrung finden, um die Vorratslager zu füllen. Eicheln, Bucheckern, Nüsse und andere Früchte des Waldes werden eifrig gesammelt und versteckt. "Allerdings findet das Eichhörnchen meist nicht alle seine Schätze wieder, sodass auf dem eigenen Rasen vielleicht plötzlich eine junge Eiche keimt, obwohl weit und breit kein Eichenbaum steht", erläutert der Biologe. Im Winter bedienen sich die Tiere auch gerne am Vogelfutterhäuschen. "Oft werden Eichhörnchen fast handzahm und inspizieren auch schon mal das Wohnzimmer von innen, wenn die Tür offen steht" so Peper.

Ansonsten spielt sich das Leben des Eichhörnchens meist in luftiger Höhe ab. In rasantem Tempo flitzt es die Bäume herauf und kopfüber wieder herunter, balanciert mit traumwandlerischer Sicherheit auch noch auf den dünnsten Ästen und vollführt hoch über dem Boden meterweite Sprünge von Baum zu Baum. Auch seinen "Kobel", ein kugelförmiges Nest aus verflochtenen Zweigen, baut unser Klettermaxe in hohen Baumkronen. "Das Eichhörnchen hält übrigens keinen echten Winterschlaf wie etwa der Igel", informiert Peper, "sondern verschläft nur besonders ungemütliche Zeiten."

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Quelle:
Pressemitteilung pm 154/14, 10.11.2014
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Hamburg e.V.
Klaus-Groth-Straße 21, 20535 Hamburg
Tel.: 040/69 70 89-0, Fax: 040/69 70 89-19
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2014